Mit einem gemeinsamen Gottesdienst wollen der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen, und die Mennonitengemeinde Oldenburg am Sonntag, 5. September, die Bitte um Vergebung der Delegierten der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) gegenüber mennonitischen Christen und Christinnen für die Verfolgungen der Reformationszeit bekräftigen. Auch wenn die Lehrverurteilungen und Verfolgungen schon Jahrhunderte zurückliegen würden, sei es ein wichtiger symbolischer Schritt, eigene Verfehlungen anzuerkennen und die Nachfahren der Betroffenen um Verzeihung zu bitten, so Janssen, der mit drei weiteren Oldenburger Delegierten an der LWB-Vollversammlung in Stuttgart teilgenommen hatte.
In einem einstimmig gefassten Schuldbekenntnis gegenüber den AnabaptistInnen hatte der LWB am 22. Juli sein tiefes Bedauern und Schmerz über die Verfolgung der Täufer durch lutherische Obrigkeiten zum Ausdruck gebracht. Die Anabaptisten werden von den heutigen Mennoniten als ihre geistlichen Vorfahren angesehen. Für Pfarrer Jan Lüken Schmid von der Mennonitengemeinde soll der gemeinsame Gottesdienst einen Dank ausrichten für die Bitte um Vergebung. Sie hat uns berührt, und wir sind dankbar, dass eine Kirche mit ihren Menschen einen Augenblick innehält, um die Vergangenheit noch einmal in den Blick zu nehmen. Auch wenn das alles lange zurückliegt wir wissen sehr zu schätzen, dass die Lutheraner das Unrecht der Vergangenheit nicht einfach stehen lassen wollen, sondern es in das ökumenische Gespräch unserer Tage einbringen.Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.