Do, 20.01.2011Pastor entsetzt über sexuellen Missbrauch in seiner Gemeinde

Der Pastor der evangelischen Friedenskirche in Wilhelmshaven-Fedderwardergroden, Kai Wessels, hat auf die Fälle sexuellen Missbrauchs durch den ehemaligen Küster seiner Gemeinde mit Entsetzen reagiert: "Die Vorgänge tun uns unendlich leid. Unsere Gedanken sind in diesem Augenblick bei den Opfern und ihren Familien", sagte der sichtlich bewegte Pastor am Mittwochabend in einem Gottesdienst. "Innerhalb eines Tages ist in unserer Gemeinde alles durcheinandergeraten."

Am Dienstag war bekannt geworden, dass der Hausmeister und Küster der Gemeinde Jugendliche missbraucht haben soll. Nach Angaben der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg hat er die Vorwürfe eingeräumt. Nähere Einzelheiten will die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht bekanntgeben. Die Wohnung des Küsters sei durchsucht und Beweismaterial sichergestellt worden.

Bereits am Montag habe der Gemeindekirchenrat den 55-Jährigen nach einer Anhörung sofort fristlos gekündigt, sagte der Pastor. Auch seine Dienstwohnung habe er unverzüglich verlassen müssen. Der Küster sei seit 1991 in der Gemeinde tätig gewesen. Nie habe es irgendwelche Anzeichen für Missbrauchsfälle gegeben.

Wessels kündigte an, dass sich die Gemeinde in der nächsten Zeit ausführlich mit dem Thema beschäftigen werde. Dabei kritisierte er falsche Medienberichte: Der Küster habe in der Gemeinde keine Aufsichts-, Begleitungs- oder Transportaufgaben mit Jugendlichen gehabt. "Er hat niemals Freizeiten der Kirchengemeinde begleitet oder dort Fotos gemacht", betonte der Pastor.

Alle Zuwendung gebühre nun den Opfern, sagte Wessels. Er bot ihnen Gespräche und Unterstützung an. Die Polizei habe ihnen das Hilfsangebot der Kirche bereits übermittelt.  nach epd

Den Wortlaut der Verlautbarung der Friedenskirche Fedderwardergroden lesen Sie als *.pdf-Datei hier.

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