So, 07.04.2013Integrationsfigur für das Zusammenwachsen

Dietrich Jaedicke als Kreispfarrer verabschiedet

Verabschiedung von Pfarrer Dietrich Jaedicke (li.) aus seinem langjährigen Dienst als Kreispfarrer des Kirchenkreises Delmenhorst / Oldenburg-Land durch Bischof Jan Janssen.

Im Gottesdienst in der Ev.-luth. Stadtkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit Delmenhorst wurde Pfarrer Dietrich Jaedicke (li.) am 7. April von Bischof Jan Janssen als Kreispfarrer verabschiedet.

Pfarrer Dietrich Jaedicke: Das neue Verfahren, das zur Berufung eines Kreispfarrers führt, ist ein Aufbruch und ein Suchen nach der Zukunft, und auch das ist verheißungsvoll.

Bischof Jan Janssen: Kreispfarrer Dietrich Jaedicke war eine Integrationsfigur für das Zusammenwachsen.

Gottesdienst in der Ev.-luth. Stadtkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit Delmenhorst am 7. April.

Mit einem Gottesdienst in der Ev.-luth. Stadtkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit Delmenhorst ist am Sonntag, 7. April, Pfarrer Dietrich Jaedicke offiziell aus seinem langjährigen Dienst als Kreispfarrer zunächst des Kirchenkreises Oldenburg-Land, dann des zusammengelegten Kirchenkreises Delmenhorst / Oldenburg-Land durch Bischof Jan Janssen verabschiedet worden. Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg betonte in seiner Ansprache anlässlich der Verabschiedung, zwölf Jahre lang habe Kreispfarrer Jaedicke „den Weg unserer evangelischen Kirche in der Region begleitet, koordiniert und mitgestaltet.“ In fröhlicher Dankbarkeit sehe die oldenburgische Kirche, wie Jaedicke seine Gaben im Kreispfarramt Delmenhorst / Oldenburger Land fruchtbar gemacht habe.

Nach elfeinhalb Jahren als Kreispfarrer hatte Dietrich Jaedicke zum 31. Dezember 2012 sein Amt als Kreispfarrer des Kirchenkreises Delmenhorst / Oldenburg-Land aus persönlichen Gründen niedergelegt. Der 58-jährige Theologe bleibt weiterhin Gemeindepfarrer der Kirchengemeinde Großenkneten, in der er seit 1994 tätig ist.

Jaedicke sei auf dem gemeinsamen Weg der Kirchenkreise der oldenburgischen Kirche von 14 über elf auf jetzt sechs eine Integrationsfigur für das Zusammenwachsen gewesen, so Bischof Janssen. Das gelte gerade mit Blick auf sein stetiges Unterwegssein zwischen Land- und Stadtgemeinden und in der Vertretung nach außen als authentische Ansprechperson mit vielen Kontakten in die Gesellschaft hinein und als Partner im Gegenüber zu Landkreis und Stadt. „Sie haben das gerade von Großenkneten aus gut gestalten können. Dort wird es für Sie nun auch ein Bleiben geben, von dort aus werden Sie auch neu zu sortierende Aufgaben auf Kirchenkreisebene wahrnehmen. Denn ihre Verantwortung als Region wächst, sowohl von Gemeinden und Einrichtungen her, wie aus dem Miteinander unserer gesamten Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, so der Oldenburger Bischof.

„Wir sagen Danke für Ihre Treue und Beharrlichkeit, für das Engagement ebenso wie für Ihre Geduld und Gelassenheit. Ihre persönlichen Gründe für den Rücktritt verdienen unser aller Respekt, es ist keine einfache Entscheidung zwischen beruflichen Regelungen und familiären Notwendigkeiten. Doch mit Ihnen, bei aller Schwere Ihrer Entscheidung, sehen wir gemeinsam und fröhlich auf Gottes großes Tun“, betonte Janssen. „Diese fröhliche Hoffnung treibt uns ja in jeder Aufgabe um: in jeder Kirchengemeinde, ganz gleich an welcher Ecke des größer, komplexer gewordenen Kirchenkreises, auch in den übergemeindlichen Arbeitsstellen.“

In seiner Predigt (über die Jahreslosung 2013, Hebräer 13,14) betonte Pfarrer Jaedicke, dass die Auferstehung Jesu eine völlig neue Sichtweise ermögliche. Sie sei von Neuanfang und immer wieder Aufbruch bestimmt. Das gelte für das persönliche Leben, wie für das der Kirche. „Als Christenmenschen dürfen wir wissen, wir haben eine herrliche Zukunft vor Augen, eine, die selbst mit dem Tod nicht endet“, so Jaedicke.

Dies bedeute jedoch nicht, dass alles nur eine Vertröstung auf das Jenseits sei, „denn Gott möchte gerade auch unser Diesseits mit Trost und Freude, mit Kraft und Zuversicht, das heißt mit Leben erfüllen“, sagte der Theologe. „Als Christenmenschen und als Kirche befinden wir uns auf der ständigen Suche nach der Zukunft. Die bleibende Stadt und ein festes Zuhause gibt es nicht. So ist auch grundsätzlich der Weg, den unsere Kirche eingeschlagen hat, ein österlicher und damit verheißungsvoller: der Zukunftskongress im vergangenen Jahr als Aufbruch mit allen daraus hoffentlich resultierenden Ergebnissen oder auch die Stärkung der sogenannten Mittleren Ebene, also die Weiterentwicklung und steigende Bedeutung der Kirchenkreise und die Veränderungen im Kreispfarramt.“

Mit Blick auf die Wahl eines Nachfolgers erklärte Jaedicke, dass das neue Verfahren, das zur Berufung eines Kreispfarrers führe, ein Aufbruch und ein Suchen nach der Zukunft sei, und auch das sei verheißungsvoll.

Bei der Nachfolge für Dietrich Jaedicke findet erstmalig das neue „Gesetz zur Stärkung der mittleren Ebene“ seine Anwendung, das die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg im November 2012 beschlossen hat. Darin sind die Wahl der Kreispfarrer oder der Kreispfarrerinnen durch die Kreissynode und die Aufgaben und Befugnisse der Kreissynoden und die des Kreispfarramts neu geregelt. Künftig umfasst jedes Kreispfarramt eine volle Pfarrstelle. Innerhalb dieser Pfarrstelle übernehmen die Kreispfarrerinnen und Kreispfarrer kirchengemeindliche Aufgaben im Kirchenkreis mit einem Dienstumfang von 25 Prozent.

Die Kreissynode des Kirchenkreises Delmenhorst / Oldenburg-Land, die sich im März dieses Jahres konstituiert hat, hat ein Wahlkollegium eingesetzt. Dieses Kollegium hat die Aufgabe, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für die Kreispfarramtsstelle zu suchen und zu benennen. Die Kreissynode wählt dann für acht Jahre einen neuen Kreispfarrer / eine neue Kreispfarrerin. Bis zu dieser Entscheidung übernimmt Pfarrerin Christiane Geerken-Thomas aus Großenkneten, die zur stellvertretenden Vorsitzenden des Kreiskirchenrates gewählt wurde, kommissarisch das Amt der Kreispfarrerin.

Pfarrer Dietrich Jaedicke war bereits seit Juli 2001 Kreispfarrer des damaligen Kirchenkreises Oldenburg-Land. 2007 wurde er zum Kreispfarrer des neu gebildeten Kirchenkreises Delmenhorst / Oldenburg-Land berufen. Zum mitgliederstärksten Kirchenkreis der oldenburgischen Kirche gehören 95.882 Christinnen und Christen (Stand 12/2012) in 21 Kirchengemeinden von Delmenhorst im Nordosten bis Ahlhorn im Süden. Er wurde 2007 aus den beiden ehemaligen Kirchenkreisen Delmenhorst und Oldenburg-Land gebildet, als die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg die Zahl ihrer Kirchenkreise auf sechs reduzierte.

Im Anschluss an diesen Kirchenkreisgottesdienst unter musikalischer Mitwirkung des Posaunenchores unter der Leitung von Holger Heinrich gab es einen Empfang im benachbarten Gemeindezentrum Lutherstraße. In ihren Grußworten haben für den Kirchenkreis und die Kommunen Paul Krey als langjähriger Vorsitzender des Kreiskirchenrates, Oberbürgermeister Patrick de La Lanne, Landrat Frank Eger, Andreas Möller als Leiter der Regionalen Dienststelle und Dr. Detlev Lauhöver als Vorsitzender der Kreissynode die Arbeit von Pfarrer Dietrich Jaedicke gewürdigt und ihr großes Bedauern für sein Ausscheiden aus dem Kreispfarramt zum Ausdruck gebracht. Bei der Begrüßung im Gottesdienst tat dies auch Pfarrer Thomas Meyer stellvertretend für die Pfarrerschaft und die Gemeinden mit ihren Ehrenamtlichen, für die Werke und Einrichtungen. Die stellvertretende Vorsitzende der Kirchengemeinde Großenkneten, Frau Behrens, begrüßte es, dass Dietrich Jaedicke nun mehr Zeit für die Gemeinde habe.

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