Mi, 12.10.2011Diskussion um das Kreispfarramt

Gemeinsamer Kreiskirchentag der Kirchenkreise Oldenburger Münsterland und Ammerland

Erstmalig trafen sich in Cloppenburg die beiden Kirchenkreise Oldenburger Münsterland und Ammerland zu einem gemeinsamen Kreiskirchentag, um über die zukünftige Funktion des Kreispfarramtes zu diskutieren. Dieses Thema gehe die gesamte Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg an, sagte Kreispfarrer Michael Braun aus Lohne: Sollten den Kreispfarrern auf Grund der strukturellen Veränderungen innerhalb der Gesamtkirche mehr dienstliche Befugnisse zugestanden werden, da zahlreiche Aufgaben auf die Kirchenkreise delegiert worden sind?

Informierten unter der Moderation von Pastor Bernd Rüger (rechts) und Pfarrerin Bettina Roth: Kreispfarrer Lars Dede (Ammerland), Hanspeter Teetzmann und Hans Hermann Hoyer sowie Udo Heinen und Kreispfarrer Michael Braun (Oldenburger Münsterland) (v. l.). Foto: Carsten Homann

Wie sehr diese Frage die Gemeinden berührt, zeigte sich in der großen Anzahl der angereisten Gemeindeglieder aus Vechta, Cloppenburg und dem Ammerland. Einführend erläuterte Kirchenoberrat Udo Heinen aus Oldenburg die aktuelle Situation in den Kirchenkreisen, worauf dann in kurzen Referaten die Landessynodalen Amtsgerichtsdirektor Hanspeter Teetzmann und Hochschullehrer Hans Hermann Hoyer aus Oldenburg ihre eigenen Positionen zum Kreispfarramt skizzierten. Während Hoyer die Ansicht vertrat, dass die Kirchenordnung genügend Möglichkeiten zu einer Aufwertung des Kreispfarramtes ohne Änderung biete und er die Gefahr sah, dass ein starke Mittelebene die Gemeinden schwächen könne, sah Teetzmann keine Gefahren für die Gemeinden und plädierte für eine Stärkung des Kreispfarramtes.

Die anschließende Diskussion zeigte die Brisanz des Themas, reichten die kritischen Anfragen von der Frage nach den Kosten bis hin zu der Feststellung, dass Kirche in den Gemeinden stattfinde und dass weitere Hierarchien hier kontraproduktiv wirken würden. Auch sahen viele die Gefahr, dass das Ehrenamt nicht mehr in der Gemeinde vor Ort stattfinde, sondern sich noch mehr in Ausschüsse beim Kirchenkreis verlagern könnte. Dieses führe schon jetzt zu einer Überlastung, die niemand mehr leisten könne, befürchten Teilnehmende. Kritisiert wurde auch, dass diese Frage eigentlich auf dem Zukunftskongress der oldenburgischen Kirche Anfang Juli 2012 diskutiert werden sollte und es vorher deshalb keine Beschlüsse geben dürfe. Da bei diesem Thema noch viel Beratungsbedarf bestehe, sollte dieses intensiv in  den Kirchengemeinden diskutiert werden. Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg wurde aufgefordert, die Anliegen der Gemeinden zu berücksichtigen.
Ein Beitrag von Carsten Homann

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