Do, 03.06.2010Zentralstelle begrüßt mögliche Aussetzung der Wehrpflicht

Wilhelmshaven (epd). Die Zentralstelle für Kriegsdienstverweigerer befürwortet eine mögliche Aussetzung der Wehrpflicht. Medienberichten zufolge plant die politische Führung im Verteidigungsministerium die Wehrpflicht auszusetzen und die Truppe um 100.000 Soldaten zu verkleinern. «Für uns ginge damit eine alte Forderung in Erfüllung», sagte der Geschäftsführer der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer, Peter Tobiassen, am Mittwoch dem epd in Wilhelmshaven.

Ohne die Wehrpflicht müsste auch der Zivildienst sofort wegfallen, forderte Tobiassen. Der Zivildienst sei nach dem Grundgesetz lediglich ein Ersatzdienst für den Wehrdienst. Falle der Pflichtdienst in der Bundeswehr weg, könne es auch keine Pflicht mehr zum Zivildienst geben.

Schwierigkeiten in Einrichtungen, in denen bislang Zivis tätig sind, müsse es nicht geben, sagte Tobiassen. Wer sich sozial engagieren wolle, könne ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.
Allerdings müssten sich die Einrichtungen darauf vorbereiten und die Bundesregierung ausreichende Gelder zur Verfügung stellen: «Wenn es Probleme gibt, liegt es nicht am Engagement der jungen Männer», betonte Tobiassen.

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