Do, 04.10.2012Zentralrat der Muslime begrüßt Gesetzentwurf zur Beschneidung

Osnabrück (epd). Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschneidung begrüßt. «Die Beschneidung im Islam kann jeder Sachkundige vornehmen, auch eine Frau», sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstagausgabe). In der Regel werde aber von Muslimen ein Arzt oder eine Ärztin in Anspruch genommen.

Laut dem Entwurf dürfen von Juden oder Muslimen dazu vorgesehene Personen den Eingriff an bis zu sechs Monate alten Jungen vornehmen, sofern dieser medizinisch fachgerecht geschieht. Bei dem Eingriff soll Schmerzfreiheit gewährleistet sein. Er soll verboten werden, wenn es eine Gefahr für das Kindeswohl gibt. Mögliche Gesundheitsrisiken seien zu beachten, etwa bei Frühgeburten oder wenn der Junge Bluter ist oder Gelbsucht hat.

Mazyek befürchtet eine mögliche Gefährdung für den Fall einer ausbleibenden Beschneidung. «Wenn Außenstehende vehement dem Kind ihre ablehnende Haltung zur Beschneidung aufoktroyieren wollen und in ein zum minimalen körperlichen Eingriff unverhältnismäßigen Konflikt stürzen, ist das eine Gefahr für das Kindeswohl.»


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