Do, 23.12.2010Weihnachten: Bischöfe rufen zu Frieden und Gerechtigkeit auf

Hannover/Braunschweig (epd). Zu Weihnachten haben evangelische und katholische Bischöfe zum Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit aufgerufen. Die Weihnachtsbotschaft mache Mut, um für Liebe, Gerechtigkeit und Solidarität zu streiten, schreibt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, in der «Evangelischen Zeitung» (Hannover).
Gleichzeitig betonte er, dass durch Weihnachten die Mühen der Welt nicht plötzlich aufgehoben seien: «Es ist nicht alles gut.» Unter anderem verwies er auf die Angst vor Terroranschlägen und die Armut in Deutschland.

«Jedes Weihnachtsfest mahnt uns: Wer sich gegen den Frieden und gegen die Gerechtigkeit entscheidet, verliert sein Gesicht und steht vor Gott und vor aller Welt tief beschämt da», betonte der württembergische evangelische Landesbischof Frank Otfried July. Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann mahnte mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft an. Die Schere zwischen Arm und Reich dürfe im nächsten Jahr nicht noch weiter auseinandergehen.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, kritisierte, dass es in Deutschland schlecht um die Solidarität mit Schwachen, Armen, Pflegebedürftigen und Behinderten bestellt sei. «Wer andere - mit Recht - zur Einhaltung der Menschenwürde mahnt, darf im eigenen Land die Würde der Schwächsten nicht antasten.»

Der mecklenburgische Landesbischof Andreas von Maltzahn rief zur Verantwortung und Parteinahme «für die Benachteiligten unserer Zeit» auf. Das könnten Kinder aus sozial schwachen Familien, vereinsamte alte Menschen, in Kampfeinsätzen traumatisierte Soldaten, Haftentlassene oder Flüchtlinge sein, aber auch «Menschen, die am Rande ihrer Kraft arbeiten und sich vom Leben überfordert fühlen».

Der pommersche Bischof Hans-Jürgen Abromeit kritisierte in seiner Weihnachtsbotschaft das gesellschaftliche Klima in Deutschland. Das Miteinander werde schwieriger «und das Klima rauer». Immer mehr Menschen fielen so dauerhaft aus dem gesellschaftlichen Miteinander heraus. Gott sei es aber nicht egal, «was mit jedem einzelnen seiner Menschen geschieht», betonte Abromeit.

Der Ökumene-Bischof der Lutheraner, Friedrich Weber, warb für den Abbau von Differenzen zwischen den Konfessionen. Mit Blick auf die Geburt Jesu sagt der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland: «Das Kind in Windeln hat kein Verständnis für Kriteleien, Machtspiele oder konfessionalistische Selbstprofilierung.»

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