Mi, 09.01.2013Wahlbeobachter fragen Parteien nach Konzepten gegen Armut

Hannover (epd). Wahlbeobachter der Landesarmutskonferenz in Niedersachsen wollen überprüfen, mit welchen Konzepten die Parteien die Armut im Land bekämpfen wollen. Bis zur Landtagswahl am 20. Januar werden die Beobachter die Parteienvertreter an deren Info-Ständen nach ihren Ideen gegen materielle Armut und Bildungsarmut kritisch befragen, kündigte die Konferenz am Mittwoch in Hannover an.

Das Gremium, dem Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, der Deutsche Gewerkschaftsbund sowie weitere soziale Verbände und Initiativen angehören, fordert unter anderem einen existenzsichernden Mindestlohn, deutlich höhere Hartz-IV-Sätze und eine kostenfreie Kinderbetreuung. Durch den wachsenden Niedriglohnsektor seien auch immer mehr Erwerbstätige von Armut betroffen, warnte die Konferenz.

Die Armutsquote in Niedersachsen liege laut den jüngsten Erhebungen bei 15,2 Prozent. Damit lebe jeder siebte Niedersachse an der Armutsgrenze. DGB-Vertreter Lars Niggemann sagte: «Wer Armutsbekämpfung ernst nimmt, muss etwas gegen den ständig wachsenden Niedriglohnsektor unternehmen.» Wer heute trotz Arbeit arm sei, werde morgen unter Altersarmut leiden.

Horst-Peter Ludwigs vom Niedersächsischen Flüchtlingsrat warnte vor einer Spaltung der Gesellschaft: «Soziale Ausgrenzung scheint inzwischen zur Normalität geworden zu sein.» Dies könne die Demokratie gefährden.


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