Mi, 10.12.2014Verschleppte syrische Bischöfe mit Menschenrechtspreis geehrt

Weimar/Göttingen (epd). Die Stadt Weimar hat am Mittwochabend ihren diesjährigen Menschenrechtspreis an zwei verschleppte syrische Bischöfe verliehen. Die Auszeichnung für Erzbischof Mor Gregorius Yohanna Ibrahim von der syrisch-orthodoxen Kirche und seinen Amtsbruder Boulos Yazigi von der griechisch-orthodoxen Kirche in Aleppo nahmen Vertreter der beiden Kirchen entgegen. Der Preis wird seit 1995 jährlich vergeben und ist mit 2.500 Euro dotiert.

Die Bischöfe wurden im April 2013 auf dem Weg zu Verhandlungen über die Freilassung eines entführten Priesters selbst entführt. Erst zu Beginn dieser Woche habe es von Mor Gregorius Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi wieder ein Lebenszeichen gegeben, hieß es vor der festlichen Stadtratssitzung zur Preisverleihung. Die Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker würdigte die Ehrung als ein «Signal, das den Christen im Nahen Osten Hoffnung gibt».

Die international renommierte Auszeichnung gehe an zwei außergewöhnliche Menschen aus dem umkämpften Aleppo, «die als Vermittler und Botschafter des Friedens unerschrocken im syrischen Bürgerkrieg ausgeharrt haben», betonte der Generalsekretär der Gesellschaft und Laudator Tilman Zülch. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) bezeichnete den Weimarer Preis als «Zeichen eines vorbildlichen bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements» in der Stadt.

Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) nannte die 20. Verleihung des Menschenrechtspreises «ein Zeichen der Solidarität, wo sie gefordert ist, und ein Zeichen für Hilfe, wo sie nötig ist». Die Stadt Weimar hat die Auszeichnung bisher an Persönlichkeiten und Initiativen unter anderem aus Bosnien, Deutschland, Jamaika, Kolumbien, dem Kongo, Kuba, Tschetschenien, der Türkei und dem Gaza-Streifen verliehen.

Internet: www.menschenrechtspreis.de


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