Mo, 01.10.2012Verbände warnen vor Altersarmut und Pflege-Engpass

Hannover (epd). Zum «Internationalen Tag der älteren Menschen» haben Sozialverbände und Gewerkschaften in Niedersachsen vor steigender Altersarmut und Problemen bei der Pflege gewarnt. Sinkende Renten seien der falsche Weg, sagte Sebastian Böstel vom Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Die Menschen, die Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut hätten, müssten ihren Ruhestand in Würde und Sicherheit beschließen können: «Es ist die Pflicht der Gesellschaft, dies vorzuhalten.»

Abnehmende Rentenquoten würden auch für kommende Generationen das Problem der Altersarmut verschärfen, sagte Böstel. In der Pflege müssten die Löhne der Beschäftigten auf ein Niveau angehoben werden, das ihrer Leistung entspreche. Der Mangel an Fachkräften und Nachwuchs führe gegenwärtig zur einer Arbeitsverdichtung, die kaum noch Raum für menschliche Zuwendung lasse.

In Hannovers Innenstadt bauten rund 50 junge und ältere Mitglieder des Deutschen Gewerkschaftsbundes eine symbolische Brücke zwischen beiden Generationen. «Viel zu oft werden Junge und Alte von der Politik gegeneinander ausgespielt, anstatt auf ihren Zusammenhalt zu setzen», sagte Henry Kirch vom Arbeitskreis Seniorinnen und Senioren beim DGB. Doch Altersarmut sowie die Zukunft von Rente und Pflege gingen alle an.

Die Gewerkschafter forderten vor allem ein Ende der Rente mit 67. Sie erschwere den Berufseintritt der jüngeren Generation und bedeute eine Rentenkürzung für alle, die nicht so lange durchhalten könnten.

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