Mo, 09.06.2014«Unsere Stimme muss klar sein» - Niedersächsische Bischöfe rufen an Pfingsten zu Solidarität mit weltweit verfolgten Christen auf

Hannover (epd). Die niedersächsischen evangelischen Bischöfe haben an Pfingsten an die weltweit 100 Millionen verfolgten Christen erinnert.
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister sagte am Sonntag im ARD-Fernsehgottesdienst in Hannover, Verfolgungen aus Glaubensgründen seien Verletzungen der Menschenrechte und gefährdeten den Frieden in der Welt. «Unsere Stimme muss klar sein, und sie darf sich nicht politischer Diplomatie anpassen. Es ist die starke Stimme, die weder Mann noch Frau kennt, weder Herrscher noch Knechte, weder Iraker noch Deutsche, noch Türke noch Nigerianer.»

An dem Gottesdienst in der Marktkirche wirkten Menschen aus Ghana, dem Kongo, Südkorea, Sri Lanka, dem Irak, Griechenland und der Türkei mit. Sie alle engagieren sich in christlichen Migrationsgemeinden in Hannover. An Pfingsten feiern Christen in aller Welt 50 Tage nach Ostern traditionell den Geburtstag der Kirche. Nach biblischer Überlieferung erfasste der Heilige Geist an Pfingsten die Jünger Jesu und Menschen aus vielen Ländern hörten sie in unterschiedlichen Sprachen predigen.

Auch der Oldenburger Bischof Jan Janssen machte auf das Leid der Christen in Nigeria und der Menschen in den Bürgerkriegen in Syrien und der Ukraine aufmerksam. «Es sind Nachrichten aus aller Welt, die bedrücken und bedrängen», sagte der evangelische Theologe am Sonntag in einem Festgottesdienst in Hooksiel im Kreis Friesland. Selbst wer wegsehen wolle oder immer ein Auge zudrücke, entkomme den Bildern von Gewalt, Ungerechtigkeit und Rücksichtslosigkeit nicht.

Der schaumburg-lippische Landesbischof Karl Hinrich Manzke ermutigte die Menschen zu einem stärkeren Engagement. «Pfingsten ist der Aufruf gegen die Gleichgültigkeit», sagte der evangelische Theologe und Catholica-Beauftragte in einem Gottesdienst am Sonntag in der Bückeburger Stadtkirche. Das Fest sei ein Appell dafür, dass sich der Einsatz für das Gute trotz Macht- und Chancenlosigkeit lohne.

Am Pfingstmontag erinnerte Bischof Janssen in der Oldenburger St. Lambertikirche an den Apostel Petrus. Er sei ein hin und her gerissener Mensch gewesen: «Eben wie wir. Mutig und folgsam und verzweifelnd ängstlich zugleich.» Jesus habe in jedem einzelnen Menschen, der sich zu ihm bekannte, eine tragfähige Basis der Gemeinde gesehen. «Sie alle, wir alle, sind solche Felsen in der Brandung, auf denen eine standfeste, lebendige Gemeinde gebaut wird.» Dabei hielten einzeln stehende Felsen weniger lange, «als solche, die sich gegenseitig Halt geben».

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