Do, 13.10.2011Uni Osnabrück erforscht Gründe für Erfolg von Einwandererkindern

Osnabrück/Essen (epd). Die Universität Osnabrück will herausfinden, warum Einwandererkinder trotz schwieriger Startbedingungen so oft erfolgreich sind. Das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien werde die Karrieren von Migranten im Alter von 21 bis 38 Jahren in Städten des Ruhrgebiets, in Frankfurt am Main und Berlin untersuchen, teilte die Uni am Donnerstag mit.

«Wir wissen einiges über hochqualifizierte Einwanderer, aber nur sehr wenig darüber, was die Kinder von Gastarbeitern und Flüchtlingen zum Erfolg führt», sagte Institutsdirektor Andreas Pott. Der Erfolg sei umso erstaunlicher, weil das deutsche Bildungssystem es Kindern eher schwermache, aus dem sozialen Status der Eltern aufzusteigen. Von den im Frühjahr 2014 vorliegenden Ergebnissen könne auch die Integrationspolitik profitieren.

Türkische Einwandererfamilien erlebten einen historisch kaum gesehenen sozialen Aufstiegsprozess, betonte Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator in Essen. Sie unterstützt die Untersuchung mit 365.000 Euro. Schulabschlüsse der Kinder überstiegen das Bildungsniveau der Eltern um ein Vielfaches. Dabei biete Deutschland deutlich schlechtere Entwicklungs- und Teilhabemöglichkeiten als seine Nachbarn. Das Projekt sei deshalb in einen Forschungsverbund eingebettet, der denselben Fragen in den Niederlanden, Frankreich, der Schweiz und Schweden nachgehe.


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