Fr, 08.08.2014Türken in Deutschland: Neuer türkischer Präsident muss Spaltung überwinden

Osnabrück (epd). Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) erwartet vom künftigen türkischen Präsidenten, dass er die tiefe Spaltung in der türkischen Gesellschaft überwindet. Der islamisch-traditionelle und der säkular-weltliche Block stünden sich unversöhnlich gegenüber, sagte der Bundesvorsitzende Safter Cinar in einem vorab veröffentlichten Gespräch mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Sonnabendausgabe). Daher sei es nötig, dass der nächste Präsident einen Konsens für die geplante neue demokratische Verfassung suche. In der Türkei sind am Sonntag Präsidentschaftswahlen.

Überrascht zeigte sich Cinar über die geringe Wahlbeteiligung der in der Bundesrepublik lebenden Türken, die ihre Stimmen bereits abgegeben haben. Dafür habe er keine eindeutige Erklärung. Die aufwendige Online-Registrierung und die Sommerferien könnten mögliche Gründe sein. Außerdem seien viele junge Türken gar nicht im Heimatland ihrer Eltern geboren und hätten womöglich daher ein geringeres Interesse an der Wahl.

Die türkische Botschaft hatte eine Wahlbeteiligung von acht Prozent gemeldet. Die im Ausland lebenden Türken mussten erstmals nicht in die Heimat fahren, um zu wählen. In Deutschland leben nach Angaben der türkischen Botschaft mehr als 1,4 Millionen der insgesamt etwa 2,9 Millionen Auslandstürken. Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) ist nach eigenen Angaben eine bundesweite Dachorganisation, die die Belange und Interessen von Deutschland-Türken in der Öffentlichkeit wahrnimmt. Ihr gehören rund 267 Einzelvereine an.

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