So, 09.03.2014Tübinger Institut erhält Göttinger Friedenspreis 2014

Göttingen/Tübingen (epd). Das Institut für Friedenspädagogik Tübingen ist am Sonnabend den Göttinger Friedenspreis 2014 ausgezeichnet worden. Die 1976 als Verein gegründete Einrichtung habe sich als friedenspädagogische Servicestelle bundesweit etabliert und finde auch international große Anerkennung, sagte ein Sprecher der Stiftung Dr. Roland Röhl, die den Preis seit 1999 verleiht. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde den Geschäftsführern des Instituts in der Göttinger Universität überreicht.

Ziel der Einrichtung sei es, Friedenserziehung als festen Bestandteil von Kultur und Bildung sowie Gesellschaft und Politik zu verankern, urteilte die Jury. Diese Friedenserziehung fordere auch zum Einmischen in Gesellschaft und Politik auf. Immer wieder habe sich der Verein internationalen Kampagnen gegen Atomwaffen, gegen Rüstungsexporte und gegen Minen angeschlossen und somit die Öffentlichkeit für Konflikte und Friedenserziehung sensibilisiert.

In der Laudatio ging Bundestagsvizepräsidentin Edelgard Bulmahn (SPD) auf die Situation auf der ukrainischen Halbinsel Krim ein und kritisierte das Vorgehen Russlands: «Russland muss die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine achten», forderte sie. Auf der anderen Seite müsse aber auch die neue politische Führung in Kiew klare Signale setzen, dass sie die Rechte und Interessen aller Ukrainer schütze. Dazu gehöre insbesondere der Schutz von Minderheiten. Bulmahn forderte die Bundesregierung auf, eine Strategie zur zivilen Krisenprävention zu erarbeiten.

Mit dem Göttinger Friedenspreis werden Einzelpersonen oder Gruppen gewürdigt, die sich durch wissenschaftliche Arbeit oder im praktischen Einsatz um den Frieden verdient gemacht haben. Die Auszeichnung wurde bisher unter anderem an die Organisation Pro Asyl und den SPD-Politiker Egon Bahr verliehen. Im vergangenen Jahr erhielt der Politikwissenschaftler Andreas Buro den Preis. Der 1997 gestorbene Roland Röhl befasste sich als Journalist vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik sowie der Konflikt- und Friedensforschung.


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