Do, 18.02.2010Trauerbegeleiter gründen Bundesverband

Falkenburg/Kr. Oldenburg (epd). Die bislang lose Arbeitsgemeinschaft der Trauerbegleiter hat sich im niedersächsischen Falkenburg bei Oldenburg zu einem Bundesverband zusammengeschlossen. Der Verband wolle für die Qualität der Trauerbegleitung einheitliche Qualitätsmaßstäbe einführen, sagte die erste Vorsitzende, Christine Stockstrom aus Hann. Münden, am Donnerstag dem epd.

   Trauerbegleiter stehen Stockstrom zufolge sterbenden und trauernden Menschen in Hospizen, Krankenhäusern oder Zuhause tröstend bei. Sie sind ehrenamtlich in Vereinen oder Kirchengemeinden organisiert oder beruflich mit der Trauer anderer Menschen konfrontiert.

   Derzeit gebe es noch große Unterschiede in der Qualität der Schulungen. «In einigen Vereinen darf man sich nach nur einem Wochenende Trauerbegleiter nennen», kritisierte Stockstrom. Die Kurse des Bundesverbandes im Lutherstift Falkenburg dauerten dagegen 200 Stunden. «Es genügt eben nicht, ein Buch über Trauer zu lesen», sagte die Diakonin. Sie selbst sei ausgebildet in der Hospizarbeit, der klinischen Seelsorge und als Supervisorin.

   «Die Begleiter müssen wissen, wie sie selbst mit Trauer umgehen, um nicht eigene Probleme auf die Trauernden zu übertragen», sagte Stockstrom. Außerdem müssten sie ihre eigenen Grenzen erkennen können. «Wenn ein Trauernder eine Therapie braucht, muss dies der Begleiter auch erkennen.»

   Bislang ließen sich überwiegend Frauen zur Trauerbegleiterin ausbilden. «Viel nutzen unser Angebot auch als Fort- und Weiterbildung.» So nehme derzeit auch ein Bestattungsunternehmer an den Kursen teil. «Das ist sehr gut, weil Bestatter die Trauernden in der Zeit zwischen dem Tod und der Beerdigung wie ein Lotse führen sollte», sagte Stockstrom.

Internet: www.bv-trauerbegleitung.de

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