Di, 05.01.2010Studie: Migrationskinder besuchen seltener Kindertagesstätte

Gütersloh/Hannover/Bremen (epd). Der Kita-Besuch von Kleinkindern aus Einwandererfamilien ist laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung nicht in allen westdeutschen Bundesländern selbstverständlich.
Während im Spitzenreiterland Baden-Württemberg 94 Prozent der drei- bis sechsjährigen Kinder mit Migrationshintergrund eine Kindertageseinrichtung besuchten, seien es beim Schlusslicht Schleswig-Holstein nur 60 Prozent, erklärte die Bertelsmann Stiftung am Montag in Gütersloh.

   Neben Baden-Württemberg besuche im Saarland (91 Prozent), in Rheinland-Pfalz (89 Prozent), Nordrhein-Westfalen (88 Prozent) und Hessen ein relativ hoher Anteil der Kleinkinder mit Migrationshintergrund eine Bildungs- oder Betreuungseinrichtung, heißt es im Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme der Stiftung.
In Berlin (80 Prozent), Niedersachsen (76 Prozent), Bayern und Bremen (jeweils 75 Prozent) sowie in Hamburg (72 Prozent) gebe es geringere Beteiligungsquoten.

   Im «Schlusslicht»-Bundesland Schleswig Holstein gebe es auch eine starke Differenz zwischen Kindern mit und Kindern ohne Migrationshintergrund. Währen nur 60 Prozent der Kinder aus Einwandererfamilien eine Kita besuche, seien es bei Kindern ohne Migrationshintergrund 91 Prozent. Ähnliche Unterschiede gibt es laut Bertelsmann Stiftung in Bremen (75 zu 96 Prozent), Bayern (75 zu 95
Prozent) und Berlin (80 zu 100 Prozent).

   Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, erklärte, es müssten Barrieren abgebaut werden, die Kinder aus Zuwandererfamilien vom Besuch einer Kindertageseinrichtung fernhalte.
«Sonst verschenken wir die Chance, dass auch diese Kinder durch einen mehrjährigen Kita-Besuch gefördert werden und hierbei ihre Sprachkenntnisse in Deutsch deutlich ausbauen zu können», erklärte Dräger.


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