Mo, 22.07.2013Studie: Armutsrisiko für Kinder steigt bei höheren Mieten

Osnabrück/Bremen (epd). In jeder zweiten größeren deutschen Stadt steigt das Armutsrisiko von Kindern aufgrund der Mietpreise. Armut von Kindern sei längst nicht mehr auf Familien mit einer staatlichen Grundsicherung wie Hartz IV beschränkt, teilte die Bertelsmann Stiftung bei der Vorstellung einer Studie am Montag in Gütersloh mit.
Vielerorts herrsche ein erheblicher Mangel an Wohnungen, die für Familien geeignet und auch bei niedrigem Einkommen erschwinglich sind. In Niedersachsen trifft es besonders arme Familien in Osnabrück: Durch die hohen Mieten rutschen sie acht Prozent unterhalb des Sozialhilfeniveaus.

Wer als Familie weniger als 60 Prozent des ortsüblichen mittleren Einkommens verdiene, habe in 60 der 100 größten deutschen Städte nach Abzug der Miete im Durchschnitt weniger Geld zur Verfügung als eine Hartz-IV-Familie, hieß es. Neben Osnabrück trifft dies auch auf Oldenburg und Bremerhaven zu.

Besser geht es der Studie zufolge den Familien in Bremen und den übrigen niedersächsischen Städten. Weil es hier mehr bezahlbaren und geeigneten Wohnraum für Familien gibt, bleibt ihnen mehr Geld im Portemonnaie. In Hannover bleiben ihnen zehn Prozent, in Hildesheim sogar 18 Prozent mehr als einer vergleichbaren Familien mit Sozialhilfe.

Die Ergebnisse der Studie basieren auf Sonderauswertungen des Mikrozensus 2011 und einer Auswertung von Immobilienangeboten in Deutschland. Die Modellrechnung geht aus von einer vierköpfigen Familie mit zwei Erwachsenen, einem Kind zwischen 0 und 7 sowie einem Kind zwischen 7 und 14 Jahren.

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