Fr, 07.02.2014Steinmeier und Weil ermutigen Kirchen zur Einmischung

Hannover (epd). Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat die Kirchen ermutigt, sich in gesellschaftliche Fragen einzumischen. Ihre Aufgabe sei es, den Menschen eine Stimme zu geben, denen etwas versagt werde: «Und diese Stimme könnten die Kirchen, wenn es nach mir ginge, ruhig noch lauter erheben als bisher», schreibt der Minister in einem Beitrag des in Hannover erschienenen Magazins «Reformation und Politik» der hannoverschen Landeskirche. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) würdigt in einem Artikel das Engagement der Kirchen.

Die christliche Botschaft zeigt Steinmeier zufolge auch deutlich, «was in der Gesellschaft notwendig ist». Dazu gehöre es, Menschen von unwürdigen Zwängen zu befreien und Verantwortung zu übernehmen, auch wenn dies schwierig werde: «Da werden die Kirchen gebraucht - nicht nur von denen, denen etwas versagt wird.» Der Politiker ist seit 2011 auch Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages.

Ministerpräsident Weil schreibt, dass die Gesellschaft ohne die diakonische Arbeit der Kirchen viel schlechter aussähe. Bei der Pflege älterer Menschen, in Kindertagesstätten, Schulen und anderen Einrichtungen leisteten sie wertvolle Arbeit. Der Politiker lobte das Subsidiaritätsprinzip, nach dem der Staat soziale Dienstleistungen nicht selbst erbringt, sie aber finanziert: «Die subsidiäre Struktur einer Gesellschaft sichert die Rechte und Freiheiten des Einzelnen und gewährt der Zivilgesellschaft ausreichende Autonomie und Unabhängigkeit.»

Das Magazin «Reformation und Politik» ist im Februar in einer Auflage von 10.000 Exemplaren im Lutherischen Verlagshaus erschienen. Anlässlich des Themenjahres «Reformation und Politik» äußern sich in der 92-seitigen Publikation unter anderem Vertreter von Kirche und Politik zur Rolle der Kirche in der Gesellschaft. Das bundesweit von der evangelischen Kirche begangenen Themenjahr soll auf das 500. Jubiläum der Reformation durch Martin Luther im Jahr 2017 aufmerksam machen.

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