Sa, 22.03.2014Steinmeier: Stimme der Kirche darf «noch lauter werden»

Hannover/Hamburg (epd). Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier
(58) hat die Kirchen ermuntert, ihre Stimme noch lauter zu erheben als bisher. Es sei die Rolle der christlichen Kirchen, deutlich einzufordern, wo etwas fehle und die Stimme zu erheben fürdiejenigen, denen etwas versagt werde, schreibt der SPD-Politiker in einem Gastbeitrag für die «Evangelische Zeitung» (Sonntagausgabe) in Hamburg und Hannover. Steinmeier ist auch Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Eine der herausragenden Eigenschaften der Bundesrepublik bestehe
darin, dass sich der Staat gegenüber der Religion für den Weg einer
«übergreifenden offenen Neutralität» entschieden habe, so Steinmeier.
Heute lebten in Deutschland Menschen unterschiedlichster Religion und
ebenso Menschen, die sich keiner Religion zugehörig fühlten oder diese gar rundheraus ablehnten. Der neutrale Staat habe deshalb vor allem die Aufgabe, zu klugen Regeln zu kommen, religiöse Gefühle zu achten und darauf zu dringen, dass diese garantierten Rechte für alle geschützt seien. Doch auch der Staat profitiere von den Kooperationen und der Nähe zu den Kirchen. Denn er beruhe auf Voraussetzungen, die er selbst nicht geschaffen habe. Dazu gehören laut Steinmeier «unsere Geschichte, unsere Traditionen und natürlich auch unsere Religiosität». Nicht alles sei «Kreation von Politik». Religion habe einen «utopischen Überschuss» und «ein Bewusstsein von dem, was fehlt».

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