Do, 25.07.2019Statistik: Arbeitslosigkeit häufigste Ursache für Überschuldung

Hannover (epd). Arbeitslosigkeit ist weiterhin die Hauptursache für die Überschuldung privater Haushalte in Niedersachsen. In fast jedem vierten Fall, den die Schuldnerberatungsstellen im vergangenen Jahr betreuten (22,9 Prozent), hätten die Menschen diesen Grund für ihre finanzielle Situation angegeben, teilte das Landesamt für Statistik am Donnerstag in Hannover mit. Gegenüber 2016 sank diese Zahl leicht um 0,4 Prozentpunkte. Insgesamt nahmen der Statistik zufolge im Jahr 2018 mehr als 83.000 Männer und Frauen eine Beratung in Anspruch.

In 14,8 Prozent der Fälle seien die Schulden eine Folge von Trennung, Scheidung oder dem Tod der Partnerin oder des Partners gewesen. Weitere 14,5 Prozent der Betroffenen sahen in einer Krankheit, einem Unfall oder einer Sucht die Ursache für ihre finanzielle Lage. Die meisten Geldforderungen an die Schuldner kamen laut Statistik von Versicherungen, Kreditinstituten und Telekommunikationsunternehmen. Die durchschnittliche Schuldenlast der Betroffenen im Jahr 2018 lag bei 27.074 Euro.

Ältere Menschen gerieten den Angaben zufolge vor allem durch Ratenkredite in finanzielle Schieflage. Bei den über 70-Jährigen war jeder zweite (50,3 Prozent) davon betroffen - bei den 20- bis unter 25-Jährigen war es nur jeder achte. Die jüngeren Schuldner standen stattdessen am häufigsten bei Versandhäusern (35,7 Prozent) und Telekommunikationsunternehmen (64,3 Prozent) in der Kreide.

Die Teilnahme an der Überschuldungsstatistik ist sowohl für die Schuldnerberatungsstellen als auch für die Ratsuchenden freiwillig. Selbst wenn eine Beratungsstelle an der Statistik teilnimmt, muss eine beratene Person ihr Einverständnis zur Weitergabe der Daten erklären.


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