Mo, 27.10.2014SPD-Verfassungsschutzexperte warnt vor «Hooligans gegen Salafismus»

Hannover (epd). Der SPD-Verfassungsschutzexperte Marco Brunotte hat vor einer «hochgefährlichen» Allianz von gewaltbereiten Neonazis und Hooligans gewarnt, die sich «HoGeSa - Hooligans gegen Salafismus» nennt. Es gebe keinen Zweifel, dass es in Niedersachsen bereits eine Struktur und einen regionalen Verantwortlichen gebe, sagte Brunotte am Montag in Hannover.

Am Sonnabend war es in Köln zu schweren Auseinandersetzungen zwischen bis zu 5.000 Hooligans, Rechtsextremisten und der Polizei gekommen. Dabei wurden 44 Polizisten verletzt und knapp 20 gewaltbereite Demonstranten in Gewahrsam genommen.

Das niedersächsische Innenministerium habe auf Anfrage bestätigt, dass der Verfassungsschutz die Szene intensiv beobachte. Es sei deutlich, dass eine hohe Zahl an Neonazis bei «HoGeSa» eine «verbreitete Angst vor Salafismus ausnutzt, um gegen den Islam zu hetzen», sagte Brunotte.

Die «HoGeSa» stelle das Gewaltmonopol des Staates infrage und rufe zur Selbstjustiz auf, sagte der Experte. Dagegen müsse sich der Staat mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wehren.

Rechtsextreme dürften die Sorgen der Bürger nicht für gewalttätige und ausländerfeindliche Propaganda missbrauchen und die friedliche Fußball-Fan-Kultur angreifen und zerstören, hob Brunotte hervor. Deshalb müssten die Fanbeauftragten in den Vereinen gestärkt werden: «Nazi-Parolen dürfen nicht in unsere Stadien.»

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