Mi, 22.01.2014Sozialverband fordert bessere Krankenhausfinanzierung

Hannover (epd). Der Sozialverband Deutschland hat eine bessere Krankenhausfinanzierung gefordert. Zwei Dritteln der Kliniken in Niedersachsen drohe finanziell der «kollektive Kollaps», heißt es in einem am Mittwoch in Hannover veröffentlichen Positionspapier der niedersächsischen Sektion des Verbandes. «Wir sind in Sorge, dass eine bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung nicht mehr sichergestellt ist», sagte die stellvertretenden Landesvorsitzende Edda Schliepack.

Die Krankenkassen müssten den Landesbasisfallwert, nach dem die medizinischen Leistungen berechnet werden, deutlich erhöhen, unterstrich Schliepack. An das Land appellierte sie, die Investitionen zu erhöhen. Die Tausenden Beschäftigten hätten in den vergangenen Jahren im Interesse ihrer Arbeitgeber Kürzungen, Mehrarbeit und weitere Belastungen in Kauf genommen. Es sei an der Zeit für eine angemessene Tariferhöhung. «Gute Bezahlung sichert gute Qualität.»

Schliepack verwies auf die jüngste Krankenhausstudie der AOK.
Danach sterben jährlich rund 19.000 Patienten pro Jahr in den Krankenhäusern, fünfmal mehr als im Straßenverkehr. Sie forderte von den Kliniken ein Aufnahme- und Entlassungsmanagement, um den Übergang zur weiteren ambulanten Behandlung sicherzustellen. Auf «blutige Entlassungen» mit noch nicht verheilten Wunden sollten die Häuser verzichten.

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