Mo, 26.05.2014Sozialministerin warnt vor «dramatischer Schieflage» der Krankenhäuser

Hannover/Berlin (epd). Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) hat vor einer «dramatischen Schieflage» des Krankenhaussystems gewarnt. Ein Grund dafür sei die jahrelange Unterfinanzierung der Kliniken durch die Bundesregierung, sagte Rundt am Montag in Berlin. Anlass war ein Bund-Länder-Gespräch der Gesundheitsminister zur Planung einer Krankenhausreform. Sehr vielen Häusern gehe es schlecht, weil sie ihre laufenden Kosten nicht decken könnten: «Hier muss der Bund für eine auskömmliche Vergütung der Leistungen sorgen.»

Die Ministerin forderte einen 500-Millionen-Euro-Fonds für Umstrukturierungen. Dringendstes Problem sind Rundt zufolge die Betriebskostendefizite vieler Kliniken. Hier lege der Bund die Rahmenbedingungen fest.

In Niedersachsen komme erschwerend dazu, dass der Landesbasisfallwert zu niedrig sei. Anhand dieses Wertes wird bestimmt, wie viel die Krankenkassen einer Klinik für die Behandlung eines Patienten zahlen. Er wird zwischen den Kassen und den Krankenhäusern ausgehandelt. In Niedersachsen liegt die Summe unter dem Bundesdurchschnitt. Rundt verlangte vom Bund zumindest eine Angleichung an den Bundesdurchschnitt.

Rundt begrüßte grundsätzlich den Plan von Bund und Ländern, die Krankenhauslandschaft neu zu ordnen. Allerdings müsse dabei auch die stationäre medizinische Versorgung auf dem Land berücksichtigt werden. Um hier eine solide Basis zu gewährleisten, benötigten die Länder ein entsprechendes Instrumentarium.

Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.