Mo, 24.09.2012Sondersynode der reformierten Kirche soll Verfassung ändern

Leer/Emden (epd). Mit einer Sondersynode will die Evangelisch-reformierte Kirche an diesem Freitag und Sonnabend erneut über eine Verfassungsänderung abstimmen. Die 61 Mitglieder des Kirchenparlamentes wollen darüber beraten, ob die Amtszeit des Kirchenpräsidenten an die gesetzliche Altergrenze angepasst werden soll, sagte Kirchensprecher Ulf Preuß am Montag in Leer. Die Synode tritt am Freitag um 11 Uhr in der Emder Johannes-a-Lasco-Bibliothek zusammen.

Im Mai war die Reform nur knapp gescheitert. Die Verfassung schreibt derzeit verpflichtend vor, dass der Kirchenpräsident mit seinem 65. Geburtstag in den Ruhestand geht. Allerdings sollte der amtierende Kirchenpräsident Jann Schmidt, der im Oktober kommenden Jahres 65 Jahre alt wird, noch länger im Amt bleiben, um die Geschäfte seinem Nachfolger geordnet übergeben zu können. Der neue Kirchenpräsident oder die neue Kirchenpräsidentin wird vermutlich im November 2013 gewählt.

Gescheitert war die Abstimmung an der Frage, ob der leitende Jurist in der Synode mit abstimmen darf oder nicht. Bislang ist er nur beratendes Mitglied des Kirchenparlaments. In den Pausengesprächen nach der Abstimmung zeigte sich, dass vielen Synodenmitgliedern die Konsequenzen ihrer Entscheidung nicht klar war. In der Folge hatten fünf der neun Synodalverbände eine Sondersynode beantragt.

Anders als im Mai sollten die vorgeschlagenen Änderungen nun einzeln abgestimmt werden, sagte Preuß. Neben redaktionellen Änderungen in der Verfassung blieben die Amtszeit des Kirchenpräsidenten und das Stimmrecht des leitenden Juristen die zentralen Punkte der Reform. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 185.000 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu. Ihr Schwerpunkt liegt in Nordwest-Deutschland.


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