Do, 29.01.2009Sonderausstellung zeigt Flüchtlingsdrama nach dem Hurrikan «Katrina»

Bremerhaven (epd). Das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven macht in einer Sonderausstellung zu den Folgen des Hurrikans «Katrina» im Süden der USA auf die wachsenden Flüchtlingsströme durch die Erderwärmung aufmerksam. «Nach der Flut die Flucht. New Orleans - die ausgewanderte Stadt» heißt die Ausstellung, die vom 2. Februar bis 10. Mai zu sehen ist. Damals seien mehr als eine Million Menschen aus dem Küstengebiet Louisianas geflüchtet, sagte am Donnerstag Museumsdirektorin Simone Eick. Ähnliches könne in vielen Küstengebieten der Welt passieren.

   Migrationsforscher und Klimaexperten sind sich Eick zufolge einig, dass die Flüchtlingsströme nach Überflutungen an den Küsten aufgrund der Klimakrise zunehmen werden. Nach New Orleans seien 180.000 der ehemals 450.000 Bewohner nicht zurückgekehrt. Eine Installation der US-amerikanischen Künstlerin Jana Napoli ist neben Filmen und Augenzeugenberichten ein Teil der Sonderausstellung. Zwei Monate nach «Katrina» sammelte sie 350 Schubladen aus überfluteten Wohnungen, Büros und Geschäften.

   Aus diesen Erinnerungsstücken an die geflohenen Einwohner der Stadt entstand ihr Kunstwerk «Floodwall», das nach Stationen in den USA nun erstmals in Europa zu sehen ist. Daneben zeigen mehr als 100 Fotos, Grafiken und Diagramme eine Chronologie der Katastrophe und der Folgen für die Menschen. Der Status der Umweltflüchtlinge sei bis heute nicht geklärt, ergänzte Eick. So sei offen, ob es sich um Vertriebene oder Flüchtlinge handele. Von der Zuordnung hänge Art und Umfang der Hilfe ab.




Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.