Fr, 27.07.2012Sommercamp in Osnabrück zur Sprachförderung für Migrantenkinder

Osnabrück (epd). Rund 60 Grundschulkinder aus 20 Schulen in der Region Osnabrück nehmen derzeit an einem Ferien-Sprachcamp teil. Die Drittklässler stammten überwiegend aus Migrantenfamilien. Sie sollten die Chance erhalten, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und gleichzeitig Spaß in der Natur zu haben, sagte Projektleiterin Gabriele Grosser von der Stadt Osnabrück am Donnerstag dem epd.

Die Kinder wohnten in Schullandheimen in ländlicher Umgebung.
Lehramtsstudenten unterrichteten sie vormittags in deutscher Sprache.
Nachmittags könnten sie unter Anleitung von Umwelt- und Erlebnispädagogen die Natur vor Ort erkunden, erläuterte Grosser. Die Naturerlebnisse seien thematische Grundlage für das Sprach-Training.
In dem Sprachcamp beschäftigten die Kinder sich mit dem Deutschen aus fremdsprachlicher Perspektive: «Sie lernen zum Beispiel verschiedene Möglichkeiten, Sätze zu konstruieren, indem sie einen Baum beschreiben.»

Stadt und Landkreis bieten das Sprachcamp nach Angaben der Projektleiterin bereits zum vierten Mal an. Lehrerbefragungen und wissenschaftliche Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Teilnehmer vor allem ein stärkeres Selbstbewusstsein entwickelt hätten. Auch im Umgang mit der Sprache hätten die meisten sich verbessert. Unterstützt werde das Projekt mit 50.000 Euro von der örtlichen Bohnenkamp-Stiftung.

Grosser plädierte dafür, Sprachcamps landesweit in allen Regionen anzubieten. Vorbild könnte ihrer Ansicht nach Hamburg sein. Dort sei es für Kinder mit Sprachförderbedarf verpflichtend, an einem solchen Ferienangebot teilzunehmen. Die Programme sollten keinen schulischen Charakter haben, sondern kindgerechte Freizeitangebote mit einbeziehen, wie etwa die gemeinsame Übernachtung: «Das ist zwar teurer, aber auch erfolgversprechend.»

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