Mo, 21.04.2014Sinn und Hoffnung trotz Leid und Tod - Niedersachsens evangelische Bischöfe erinnern an Ostern an die Freude der Auferstehung und an die Krisenherde in der Welt

Hannover (epd). Die evangelischen Bischöfe und Kirchenpräsidenten in Niedersachsen haben am Ostersonntag daran erinnert, dass die Auferstehung Christi Sinn und Hoffnung schenkt. Gleichzeitig gedachten die leitenden Theologen der Krisen in der Welt. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister sagte in der Marktkirche, das Osterfest gebe den Menschen die Gewissheit, «dass etwas einen Sinn hat, egal, wie es auch ausgeht». Zwar seien Leid und Tod noch nicht überwunden. «Wir sehen mit Sorge auf die Lage in der Ukraine, wir sind ratlos, wie übrigens auch alle Politiker, beim Blick nach Syrien. Wir kreisen um uns selbst».

Wer sich jedoch nicht ausschließlich auf menschliche Fertigkeiten und Allmachtsfantasien gründen wolle, brauche einen Gedanken, der von dem «guten Ende» her die Gestaltung der Welt fortsetze, unterstrich der Landesbischof: «Diese tiefe Hoffnung schenkt uns das Osterfest.» Denn so sehr die Verantwortung für diese Welt auch in den Händen der Menschen liege, «so sehr ist es eine Verantwortung, die wir nicht nur für uns, sondern für die ganze Schöpfung annehmen.»

Der scheidende braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber rief im Braunschweiger Dom dazu auf, sich von festen Bildern um die Auferstehung zu lösen: «Die Auferstehung der Toten ist total anders, als wir Menschen sie uns vorstellen.» Schon in der Natur werde deutlich, dass nur durch das Absterben von etwas Altem im Frühling etwas völlig Neues frei werde und erblühe, sagte der 65-Jährige. «Durch Sterben geht es zu neuem, leiblichen Leben.»

Der Oldenburger Bischof Jan Janssen sagte in der Lambertikirche in Oldenburg, aus der Hoffnung der Auferstehung könne eine echte Verantwortung «in diesem und für dieses Leben» wachsen. Zum Glauben gehöre das Hoffen dazu. Sonst werde «jedes Scheitern im Leben nur sauer aufstoßen und nicht ein Neuanfang sein».

Mit Ostern wird nach Ansicht des reformierten Kirchenpräsidenten Martin Heimbucher ein Anfang gemacht, um Gewalt, Leid, Sterben und Tod in der Welt zu überwinden. Der auferstandene Christus sei Sieger über die dunklen Mächte, sagte er in der reformierten Kirche in Aurich: «Das Licht wird siegen über die Finsternis.»

Am Karfreitag hatte der Landesbischof von Schaumburg-Lippe, Karl-Hinrich Manzke, daran erinnert, dass Opfer ein Teil des Lebens sind. «Die Weltbevölkerung wird die Zerrissenheit zwischen Arm und Reich nur überstehen, wenn die einen für die anderen Opfer bringen», sagte er in der Stadtkirche in Bückeburg. Jesus sei gestorben, damit andere befreiter leben könnten. Auch heute gelte: «Wir alle leben von Opfern, die andere bringen oder gebracht haben.» Davon profitierten Freundschaften, Kirchen und ganze Gesellschaften.

Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Mitte des christlichen Glaubens: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz. Das Osterfest ist daher ein Symbol für den Sieg des Lebens über den Tod. In der frühen Christenheit fanden oft Taufen an diesem Tag statt.

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