Mo, 25.06.2012«Seelsorge statt Zähl-Sorge» - Bischof Janssen warnt vor einseitigem Blick auf große Zahlen

Neugnadenfeld/Kr. Grafschaft Bentheim (epd). Der Oldenburger Bischof Jan Janssen hat davor gewarnt, Erfolge nur in großen Zahlen zu bemessen. Biblisch gesehen komme es auf jeden Menschen an, predigte Janssen am Sonntag bei der Jahrestagung der Herrnhuter Missionshilfe im niedersächsischen Neugnadenfeld. «Gott würde den Kopf schütteln über unsere Bewertung und Begeisterung nur über große Zahlen», sagte der leitende evangelische Theologe. Bezogen auf die kirchliche Arbeit ergänzte er vor dem Hintergrund schrumpfender Gemeinden: «Unsere Aufgabe ist die Seelsorge, nicht die Zähl-Sorge.»

Janssen kritisierte, dass umgangssprachlich so selbstverständlich von der anerkennenden Bewertung «hundertprozentig» die Rede sei. «Gott belächelt keine noch so kleine Zahl.» Von hundert Prozent zähle jedes einzelne, «ist jedes kostbar und wichtig».

Mission hier und weltweit müsse sich genauso wie die Kirche nicht an Quantität und Mitgliederstärke messen lassen, fügte Janssen hinzu. Wichtig seien Gottes Qualitätszeichen der Geduld und Gottes Gütesiegel der Barmherzigkeit. Janssen ist Vorsitzender des Evangelischen Missionswerkes in Deutschland (EMW), zu dem auch die Herrnhuter Missionshilfe gehört.

Im Evangelischen Missionswerk haben sich Kirchen, Missionswerke, Freikirchen, missionarische Vereine und Verbände zusammengeschlossen. Seine Mitglieder und Vereinbarungspartner sind in unterschiedlicher Weise in der weltmissionarischen, ökumenischen und entwicklungsbezogenen Zusammenarbeit mit Christinnen und Christen sowie Kirchen weltweit tätig.

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