Fr, 28.10.2011Schweigegang erinnert an Reichspogromnacht in Oldenburg

Oldenburg (epd). Mit einem Schweigemarsch will der Oldenburger «Arbeitskreis Erinnerungsgang» an die Anschläge gegen Juden in der Reichspogromnacht vor 73 Jahren erinnern. Der Gang durch die Oldenburger Innenstadt beginnt am 10. November um 15 Uhr im Innenhof der Landesbibliothek am Pferdemarkt, teilte der Arbeitskreis mit.

   Wie überall in Deutschland wurde am 9. November 1938 auch die Oldenburger Synagoge von den Nationalsozialisten zerstört und niedergebrannt. In der Nacht wurden alle jüdischen Männer der Stadt verhaftet und am Morgen danach vor den Augen der Bevölkerung durch die Innenstadt getrieben, heißt es in dem Aufruf. Am nächsten Tag wurden sie ins Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin deportiert.

   Fast alle in Sachsenhausen inhaftierten Juden sind den Angaben zufolge später unter der Bedingung freigelassen worden, Deutschland sofort zu verlassen. Der Schweigegang solle ein Zeichen gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus setzen, hieß es.

   Die Oldenburger Landesbibliothek zeigt vom 1. bis 19. November eine Begleitausstellung, die von Schülern des Berufsbildungszentrums für Wirtschaft, Recht und Verwaltung entwickelt wurde. Unter dem Titel «Erinnern heißt Leben» schildert sie den Angaben zufolge den Prozess der «Arisierung» jüdischen Eigentums und die unwürdige Behandlung der wenigen jüdischen Rückkehrer bei ihrem Versuch, ihr Eigentum wiederzuerlangen.

Internet: www.erinnerungsgang.de


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