Do, 29.03.2012Scherf: Unternehmen brauchen familienfreundliche Arbeitszeiten

Berlin/Bremen (epd). Der langjährige Bremer Bürgermeister und SPD-Politiker Henning Scherf hat Unternehmen zu familienfreundlicheren Arbeitszeiten aufgerufen. «Unternehmen, die ihre qualifizierten Mitarbeiter dringend halten müssen, um weiter bestehen zu können, schneiden sich doch ins eigene Fleisch, wenn sie nicht für ihre Leute verträgliche Arbeitszeitzuschnitte anbieten», schreibt Scherf in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Wochenzeitung «Die Kirche».

Einige Unternehmen hätten «noch nicht realisiert, dass der demografische Wandel für ihre künftige Entwicklung existenzbedrohlich ist». «Wir kommen in der Wirtschaft nur voran, wenn wir fantasievolle, den Biografien sensibel angepasste flexible Arbeitszeitmodelle entwickeln», betonte Scherf.

Zugleich verteidigte Scherf die sogenannte Großelternzeit zur Betreuung von Enkeln: «Wir haben nicht ausreichend fachlich qualifizierte Menschen für ein flächendeckendes Krippenangebot.» Zudem sei es für Großeltern und ältere Menschen «ein Geschenk des Himmels, verantwortlich für kleine Kinder zu sein», sagte Scherf, der selber acht Enkel hat. «Nicht das Trennen der Generationen, sondern das umsichtige Zusammenrücken ist die dringend zu wünschende Antwort auf den demografischen Wandel», betonte er.

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hatte Mitte des Monats den Ausbau der «Großelternzeit» angekündigt. Allen berufstätigen Großeltern soll es möglich gemacht werden, die Arbeit zu reduzieren oder auszusetzen, wenn sie sich um ihre Enkel kümmern wollen. Bislang können Großeltern dies nur, wenn deren selbst Mutter oder Vater gewordenes Kind jünger als 21 Jahre ist und noch in der Ausbildung steckt. Der Anspruch der Großeltern soll ebenfalls drei Jahre betragen.

Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.