Mo, 17.11.2014«Runder Tisch Prostitution» in Niedersachsen hat Arbeit aufgenommen

Hannover (epd). Mit einem «Runden Tisch» zur Prostitution will Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) den Menschenhandel in dem Gewerbe bekämpfen. Zugleich müsse die Diskussion über Prostitution versachlicht werden, sagte Rundt am Montag anlässlich des ersten Treffens. An dem «Runden Tisch» nehmen neben Mitarbeiten von Ministerien, der Polizei und kommunalen Spitzenverbänden auch Vertreter von Beratungsstellen und aus den Berufsverbänden der Prostituierten teil.

«Wir müssen dem Menschenhandel begegnen und Frauen vor Gewalt und Ausbeutung schützen», sagte Rundt. Es müsse zudem untersucht werden, inwiefern kriminelle Vereinigungen die Prostitution steuerten und welche Rolle Rockerbanden dabei spielten. Weiterhin werde die Frage der Arbeitsbedingungen in den Gesprächen eine zentrale Rolle spielen.
Dabei sei es wichtig, dass neben den Behörden und der Polizei auch die Verbände der Betroffenen ihre Erfahrungen einbringen.

Derzeit verhandeln SPD und Union auf Bundesebene über Änderungen des seit 2002 geltenden Prostitutionsgesetzes. Die Große Koalition will mit einer stärkeren Regulierung von «Prostitutionsstätten» dafür sorgen, dass Frauen dort nicht menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind. Bei der von der Union geforderten Kondompflicht, der Altersgrenze und verpflichtenden Gesundheitsuntersuchungen sind sich die Koalitionäre aber nicht einig.

Niedersachsen wolle mit den Ergebnissen des «Runden Tisches» zu den Diskussionen beitragen, sagte Rundt. An der Beratung nahm auch die Leiterin des «Runden Tisches» Prostitution aus Nordrhein-Westfalen teil, der bereits einen Abschlussbericht vorgestellt hat.

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