Do, 16.02.2012Roma-Familie darf zunächst bis Ende 2013 bleiben

Esens/Kr. Wittmund (epd). Die kürzlich noch von der Abschiebung bedrohte Roma-Familie Bonesta aus dem ostfriesischen Esens hat zunächst bis Ende 2013 eine Aufenthaltserlaubnis bekommen. Die sechsfache Mutter Kumrija Bonesta konnte nach Angaben des Wittmunder Landrates Matthias Köring (parteilos) nachweisen, dass sie zukünftig ohne Sozialleistungen auskommen wird. Ursprünglich sollte die Familie Ende März nach Montenegro abgeschoben werden, weil die alleinerziehende Frau den Lebensunterhalt der Familie nicht komplett selbst verdienen konnte.

Viele Unterstützer und auch der Kreistag hatten sich für ein Bleiberecht eingesetzt. Das sei nun aufgrund eines neuen Erlasses erteilt, sagte der Landrat. Die Regelung fußt nach seinen Worten auf einer Einigung der Innenministerkonferenz, nach der alleinerziehende Mütter nicht vollständig ohne Sozialleistungen auskommen müssen. Auch über das Jahr 2013 sieht die Prognose für die Familie nach Einschätzung von Köring gut aus. «Sie hat sehr gute Chancen, dauerhaft bleiben zu können», sagte der Landrat dem epd.

Kumrija Bonesta war nach seinen Angaben vor 20 Jahren als Zwölfjährige nach Deutschland gekommen. Alle ihre sechs Kinder seien in Deutschland geboren und aufgewachsen. «Obwohl sie selbst Analphabetin ist, hat sie viel Energie in die Bildung ihrer Kinder gesteckt. Das verdient Anerkennung», betonte Köring. Zwei der Kinder besuchen das Gymnasium, zwei weitere die Realschule. Der älteste Sohn Denis (16) spielt im Handball-Verein und ist gewähltes Mitglied im Jugendparlament. Montenegrinisch spricht keines der Kinder.

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