Fr, 06.09.2013Riesentelefon wirbt für kirchliche Telefonseelsorge

Bremen (epd). Mit einem überdimensionalen Telefon wirbt die kirchliche Telefonseelsorge in der Bremer Innenstadt für die Arbeit ihres bundesweiten Krisendienstes. Von Bremen aus solle das begehbare hölzerne Riesentelefon auf Reisen durch ganz Deutschland gehen, sagte der Leiter der Bremer Telefonseelsorge, der evangelische Pastor Frank Austermann, am Freitag dem epd.

Das Telefon kann es in mehrere Teile zerlegt und mit einem Lieferwagen vor Ort zu Ort transportiert werden. Vergangenes Jahr nahmen die bundesweit 105 Telefonseelsorge-Stationen rund zwei Millionen Anrufe entgegen, in Bremen waren es alleine 25.000.

Die meist ökumenisch getragene Telefonseelsorge ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr dienstbereit. Dafür sorgen rund 8.000 Ehrenamtliche, die traditionell anonym bleiben - wie die Anrufer auch. Mittlerweile gibt es auch eine Chatseelsorge im Internet.

Oft gehe es am Hörer um psychische Probleme, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit und Partnerschaftskrisen, erläuterte Austermann. Die Telefonseelsorge helfe den Anrufern dabei, über ihre oft verzweifelte Situation zu reden, Gedanken zu ordnen und gegebenenfalls vorhandene Kräfte neu zu entdecken. «Wir geben keine Ratschläge, wir sind keine Therapeuten, wir haben Zeit und hören zu.» Wenn es passt, empfehlen die Mitarbeiter Beratungsstellen oder Trauer- und Selbsthilfegruppen.

Regelmäßig starten die Kirchen einjährige Ausbildungskurse für die Arbeit am Telefon, in denen es unter anderem um Selbsterfahrung und die Bereitschaft geht, sich selbst zurückzunehmen. «Auch Abgrenzung ist ein wichtiges Thema», fügte Austermann hinzu. «Hier gibt es keine Lösungen, wir hören geduldig zu - das muss man lernen», sagte ein 68-jähriger Ehrenamtlicher, der früher als Richter gearbeitet hat.

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