Fr, 12.12.2014Religionspädagoge: Islamischer Religionsunterricht braucht mehr kritische Distanz

Wolfenbüttel (epd). Islamischer Religionsunterricht ist nach Meinung des braunschweigischen Religionspädagogen Hans-Georg Babke noch nicht auf dem Stand von christlichen Angeboten. Der islamische Unterricht sei noch der Einübung in die eigene Glaubenspraxis verpflichtet, sagte der Theologe dem Magazin der braunschweigischen Landeskirche «Evangelische Perspektiven». Zu einem schultheoretisch begründeten Religionsunterricht gehöre aber auch die kritische Distanz und die Reflexion der Glaubenspraxis.

Generell begrüße er den konfessionellen Unterricht in den Schulen, betonte Babke. «Religiöse Bildung in der Schule gehört notwendig dazu, schon allein, um unsere Kultur zu verstehen.» Angesichts der kulturellen und religiösen Vielfalt müssten die Schüler dabei auch lernen, jeweils die Unterschiede zu ihrer eigenen Religionen verstehen.

Der Pädagoge wandte sich gegen einheitlichen Religionsunterricht, der politisch immer wieder gefordert werde. «Ein Einheitsunterricht steht in der Gefahr, die eigene religiöse Prägung nicht ausreichend bewusstzumachen.» Unterschiedliche Religionsunterrichte in der Schule spiegelten hingegen die Vielfalt in der Gesellschaft wider.

Internet
Arbeitsbereich Religionspädagogik und Medienpädagogik der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig: www.arpm.org
Magazin «Evangelische Perspektiven»: http://u.epd.de/49u

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