Fr, 23.05.2014Reformierte sorgen sich um theologischen Nachwuchs

Möllenbeck/Kr. Schaumburg (epd). Der Evangelisch-reformierten Kirche fehlt der theologische Nachwuchs. Gelinge es nicht, mehr junge Menschen für ein Theologiestudium zu begeistern, stünden im Jahr 2030 nur noch 60 Pastoren für die dann rund 160.000 Kirchenmitglieder zur Verfügung, sagte Kirchenpräsident Martin Heimbucher am Donnerstag vor der Synode. Das Kirchenparlament tagt noch bis zum Freitag im Kloster Möllenbeck im Weserbergland. Die Zahl der aktiven Pastoren nehme schnell ab, warnte Heimbucher. Er rief die Gemeinden auf, über engere Kooperationen nachzudenken. Pastoren und Vikare sollten die Schulen besuchen und im Religionsunterricht für den Pfarrberuf werben. Derzeit arbeiten Heimbucher zufolge 151 Pastorinnen und Pastoren in der reformierten Kirche. Spätestens 2021/22 gingen die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand. «Auf diese Entwicklungen haben wir uns heute einzustellen», sagte er. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 183.500 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu. Emden soll Teil des «Stationenwegs» zum Reformationsjubiläum werden
Emden soll nach Ansicht der Evangelisch-reformierten Kirche Teil des geplanten «Stationenwegs» zum Reformationsjubiläum 2017 werden. Dabei müssten die Themen Migration und Flüchtlinge eine wichtige Rolle spielen, sagte Kirchenpräsident Martin Heimbucher am Donnerstag vor der in Möllenbeck bei Rinteln tagenden Synode der Kirche. Der «Stationenweg» soll nach Planungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verschiedene Städte verbinden, die für die Reformation vor fast 500 Jahren eine bedeutende Rolle gespielt haben. Die Hafenstadt Emden war Heimbucher zufolge im 16. Jahrhundert ein wichtiger Fluchtpunkt verfolgter und vertriebener Protestanten, vor allem aus den Niederlanden und aus Flandern. Die Geschichte mahne, sich auch heute Flüchtlingen zuzuwenden. Kirchengemeinden müssten diskutieren, wie sie Flüchtlingen Zuflucht und Schutz bieten könnten. Bereits seit 2008 weist die EKD mit Veranstaltungen im Rahmen der Reformationsdekade auf das 500-jährige Jubiläum hin. Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg geschlagen haben. Das Datum markiert den Beginn der Kirchenreformation. Weltweit gibt es heute rund 400 Millionen Protestanten, die in der Reformation ihre geistlichen und konfessionellen Wurzeln sehen. Die 61 Delegierten des reformierten Kirchenparlaments tagen erstmals im Kloster Möllenbeck im Weserbergland. Bis zum Freitag werden sie unter anderem über das Familienbild in der Gesellschaft, die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und die Personalentwicklung ihrer Kirche diskutieren. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 183.000 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu. Internet: www.reformiert.de

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