Mi, 12.11.2014Reformierte Kirche will neuen Vizepräsidenten wählen

Leer/Hannover (epd). Die Evangelisch-reformierte Kirche will auf ihrer Herbstsynode am Donnerstag und Freitag in Emden einen neuen leitenden Juristen zum Vizepräsidenten wählen. Das kirchenleitende Gremium Moderamen schlage den 45-jährigen Juristen Helge Johr aus Hannover vor, sagte Kirchenpräsident Martin Heimbucher am Mittwoch in Emden. Außerdem werden die 61 Synodalen über den Haushalt für das kommende Jahr abstimmen. Dabei geht es um 38,8 Millionen Euro.

Johr ist zurzeit in Hannover beim Diakonischen Werk der evangelischen Kirchen in Niedersachsen tätig. Der Vizepräsident ist laut Kirchenverfassung der Vertreter des leitenden Theologen und Chefjurist der reformierten Kirche. Einen Gegenkandidaten gibt es nicht. Der bisherige Vizepräsident Johann Weusmann war im März vergangenen Jahres zur Evangelischen Kirche im Rheinland gewechselt. Seitdem ist die Stelle nicht besetzt.

Ein weiterer Schwerpunkt der Synode sind die Finanzen der Kirche. Im kommenden Jahr wolle die Landeskirche 1,2 Millionen Euro für nachhaltige Entwicklungsprozesse in den Gemeinden investieren, sagte der Präses der Synode, Norbert Nordholt. Den Gemeinden sollen dabei Wege aufgezeigt werden, wie sie sich neben der Kirchensteuer langfristig weitere Einnahmequellen schaffen können.

Aufgrund des noch hohen Kirchensteueraufkommens könne die reformierte Kirche in diesem Jahr 4,4 Millionen Euro als Haushaltsüberschuss in ihre Rücklagen überweisen, sagte Heimbucher.
Davon sollen drei Millionen in die vor zwei Jahren gegründete Gemeindestiftung fließen. Aus den Kapitalerträgen dieser Stiftung sollen im kommenden Jahr 1,50 Euro pro Gemeindemitglied an die Kirchengemeinden ausgeschüttet werden.

Für den Donnerstagabend lädt die Synode angesichts der zahlreichen Kriege und Konflikte zu einem öffentlichen Friedensgebet in die Schweizer-Kirche in Emden ein, sagte der Kirchenpräsident. Damit nehme das Kirchenparlament eine Anregung der Kirchengemeinden auf.
Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 183.500 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.

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