Do, 13.11.2014Reformierte Kirche wählt Helge Johr zum neuen Vizepräsidenten

Emden/Hannover (epd). Der Kirchenjurist Helge Johr ist zum neuen Chefjuristen und Vizepräsidenten der Evangelisch-reformierte Kirche gewählt worden. Der 45-Jährige erhielt am Donnerstag 55 von 58 abgegebenen Stimmen der in Emden tagenden Synode. Johr ist zurzeit in Hannover beim Diakonischen Werk der evangelischen Kirchen in Niedersachsen tätig. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Die Tagung endet am Freitag mit der Verabschiedung des Haushalts für das kommende Jahr.

In seiner Vorstellungsrede nannte Johr die absehbar sinkenden Zahlen der Kirchenmitglieder und der Kirchensteuern als Herausforderung für die kommenden Jahre. Entscheidend sei, dass die Kirche in ihrem Handeln glaubhaft bleibe. Daran wolle er mitwirken.
Johr ist evangelisch-lutherisch getauft und wird seine Konfession weiter behalten.

Johr studierte Rechtswissenschaften in Hannover und absolvierte später ein Weiterbildungsstudium als Betriebswirt. Seit 1998 ist er für die Diakonie tätig. Derzeit verantwortet er dort den Arbeitsbereich Diakoniepolitik. Zudem ist er Experte für das kirchliche Arbeitsrecht.

Im Oktober übernahm er zudem einen Lehrauftrag für juristische Fragen in der sozial-diakonischen Arbeit an der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie in Hermannsburg. Ehrenamtlich ist Johr als Vorsitzender des lutherischen Kirchenkreistages Hannover-Ronnenberg tätig. Allerdings wolle er im kommenden Jahr nicht mehr für dieses Amt antreten. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Der Vizepräsident ist laut Kirchenverfassung der Vertreter des Kirchenpräsidenten Martin Heimbucher und leitender Jurist der reformierten Kirche. Seine Amtszeit beträgt nach der reformierten Kirchenverfassung zwölf Jahre. Anschließend kann er sich erneut zur Wahl stellen.

Der bisherige Vizepräsident Johann Weusmann war im März vergangenen Jahres zur Evangelischen Kirche im Rheinland gewechselt. Seitdem ist die Stelle unbesetzt. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 183.500 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.

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