Di, 21.10.2014QR-Codes erinnern in Oldenburg an Reichspogromnacht

Oldenburg (epd). Die Menschen in Oldenburg können sich künftig mit dem Smartphone oder dem Tablet-Computer ein Bild von der Reichspogromnacht in der Stadt vor 76 Jahren machen. Schüler der IGS Flötenteich haben dazu historische Filme aus der NS-Zeit gesammelt, Interviews mit Passanten geführt und das Material auf einer Internetseite zusammengefasst, die sie am Dienstag erstmals präsentierten. Entlang der Strecke haben sie sogenannte Quick-Response-Codes - kurz QR-Codes - in Schaufenstern von Geschäften und Einrichtungen anbringen lassen. Werden diese mit dem Handy gescannt, lassen sich die Informationen und Filme abrufen.

Wie überall in Deutschland wurde am 9. November 1938 auch die Oldenburger Synagoge von den Nationalsozialisten zerstört und niedergebrannt. In der Nacht wurden alle jüdischen Männer der Stadt verhaftet und am Morgen danach vor den Augen der Bevölkerung durch die Innenstadt getrieben. Am nächsten Tag wurden sie ins Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin deportiert.

Seit 1981 erinnern die Oldenburger jährlich mit einem Schweigemarsch an die Anschläge gegen Juden in der Reichspogromnacht. Ein weiterer QR-Code am Mahnmal für die frühere Synagoge ist mit der Internetseite des «Arbeitskreises Erinnerungsgang» verlinkt.

Der diesjährige Gang durch die Oldenburger Innenstadt beginnt am 10. November um 15 Uhr im Innenhof der Landesbibliothek am Pferdemarkt. Fast alle im KZ Sachsenhausen inhaftierten Juden sind den Angaben zufolge später unter der Bedingung freigelassen worden, Deutschland sofort zu verlassen. Der Schweigegang solle ein Zeichen gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus setzen, heißt es im Aufruf des Arbeitskreises.

Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.