So, 10.02.2013Politikwissenschaftler Buro erhält Göttinger Friedenspreis

Göttingen/Frankfurt a.M. (epd). Der Politikwissenschaftler Andreas Buro hat den Göttinger Friedenspreis 2013 erhalten. Buro sei ein konsequenter Pazifist und unermüdlicher politischer Aktivist, begründete die «Stiftung Dr. Roland Röhl» ihre Entscheidung bei der Preisvergabe am Sonnabend in Göttingen. Der 84-jährige Wissenschaftler lehrte lange Jahre an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. Buro habe die deutsche Friedensbewegung entscheidend geprägt und die zivile Konfliktbearbeitung als Alternative zu Militäreinsätzen entwickelt und vorangetrieben.

Seit Mitte der 1950er Jahre habe Buro friedenspolitische Bewegungen, Aktionen und Kampagnen entscheidend mitgeprägt, hieß es. «Ihm gelingt der oft schwierige Balance-Akt zwischen auf Versöhnung zielender Friedensarbeit und dem streitbaren Menschenrechtskampf.»

Buro warnte vor einem stärkeren weltweiten militärischem Wettrüsten. «Gegenwärtig, so scheint es, steuert alles auf Kriegspolitik zu.» Für eine vorausschauende Friedensarbeit werde jedoch fast nichts getan, kritisierte der Wissenschaftler laut Redemanuskript. Die Weltbevölkerung habe jedoch nur eine Zukunft, wenn Kriegspolitik durch Friedenspolitik ersetzt werde.

Mit dem Preis werden Einzelpersonen oder Gruppen gewürdigt, die sich durch wissenschaftliche Arbeit oder im praktischen Einsatz um den Frieden verdient gemacht haben. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde seit 1999 unter anderem an die Organisation Pro Asyl und den SPD-Politiker Egon Bahr verliehen. Der 1997 gestorbene Roland Röhl befasste sich als Journalist vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik sowie der Konflikt- und Friedensforschung.

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