Sa, 05.07.2014Philologenverband: Bund muss Schulen helfen

Osnabrück (epd). Der Deutsche Philologenverband hält eine Grundgesetzänderung für unverzichtbar, die auch direkte Bundeshilfen für Schulen ermöglicht. Schulen könnten die aktuellen Herausforderungen wie den Aufbau eines umfassenden Ganztagsangebots oder die zunehmende Digitalisierung sonst nicht bewältigen, sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstagsausgabe).

Es gebe nur wenige Bundesländer wie Bayern oder Baden-Württemberg, die sie dabei unterstützen können. Andere Länder aber - zum Beispiel die Stadtstaaten oder Nordrhein-Westfalen - könnten das nicht, erläuterte Meidinger. Die so entstehenden Gerechtigkeitslücken müsse der Bund schließen, damit die gleiche Qualität von Bildung gewährleistet sei.

Meidinger widersprach zudem der Auffassung, dass die verpflichtende Ganztagsschule für alle «das große Ziel in Deutschland sein muss». Allerdings müsse das bisherige Angebot deutlich aufgestockt werden, wenn 70 Prozent der Eltern Ganztagsangebote wollten. «Die Länder haben die Lage im Übrigen oft selbst verbockt, weil Haushaltsmittel falsch eingesetzt wurden», sagte Meidinger mit Blick auf Nordrhein-Westfalen, wo es nur in 36,3 Prozent der Schulen ein Ganztagsangebot gibt.

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