Fr, 21.06.2013Pflegeheimbewohner können mit Fragebogen Heime beurteilen

Lüneburg (epd). Bewohner von Pflegeheimen in Deutschland sollen künftig selbst bewerten können, wie gut es ihnen im Heim geht. Der Psychologie-Professor Peter Paulus und sein Team von der Leuphana Universität Lüneburg haben dazu einen Fragebogen entwickelt, wie die Universität am Freitag mitteilte. Die Befragten könnten darauf den Grad ihrer Zustimmung zu Aussagen wie «Ich schlafe eher gut», «Hier kann ich das Essen genießen» oder «Hier habe ich mich mit anderen angefreundet» angeben.

«Pflegeeinrichtungen können mit unserem Diagnoseverfahren besser prüfen, wo sie gut sind und wo sie für das Wohlbefinden ihrer Bewohner noch mehr tun können», sagte Paulus. «Von diesem Wissen können die Pflegeeinrichtungen, vor allem aber auch die Pflegebedürftigen, profitieren.» Paulus sieht das neue Verfahren als Ergänzung zum sogenannten Pflege-TÜV, mit dem der Medizinische Dienst der Krankenkassen seit 2009 allen Heimen in Deutschland Noten gibt. Dieser war zuletzt umstritten, weil er sich weitestgehend auf die Dokumentation der Pflegeleistung stützt und weniger auf die Aussagen der Gepflegten.

Rund 160 Pflegebedürftige und 130 Pflegekräfte in den Landkreisen Celle, Heidekreis, Lüneburg, Harburg und Osterholz haben die Lüneburger Forscher nach eigenen Angaben bereits während der Entwicklungszeit befragt. Die Pflegeheime erhielten ihre Ergebnisse in anonymisierten Berichten.

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