Do, 20.09.2012Pastor: Zukunft beim Spendensammeln gehört dem Internet

Hannover (epd). Das Internet wird als Plattform des Spendensammelns nach Ansicht von Experten in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen. Zwar würden derzeit nur etwa ein Prozent aller Spenden online eingesammelt, sagte der Fundraising-Leiter der hannoverschen Landeskirche, Pastor Paul Dalby, am Donnerstag bei der bundesweiten kirchlichen Fachtagung «Kollekta.12» in Hannover im Gespräch im dem Evangelischen Pressedienst (epd). «Aber gerade für junge Leute wird das Spenden über soziale Netzwerke im Internet später alltäglich sein.»

Neuartige Strategien findiger Internetnutzer ließen die Bedeutung des Netzes für das Fundraising stetig wachsen, erläuterte Dalby. Dahinter stecke das Prinzip, die breite Masse der Internetnutzer als Spender anzusprechen und nicht auf einzelne finanzstarke Geldgeber zu setzen. «Im englischsprachigen Bereich wird das jetzt schon viel stärker genutzt als bei uns», sagte der Experte.

Ein Beispiel sei das aus den USA stammende «Crowdfunding», was als «Schwarmfinanzierung» übersetzt werden könne. Dabei bewerben laut Dalby Organisationen oder einzelne Menschen ihr Projekt auf speziellen Seiten im Internet. Unterstützer können dann während einer mehrwöchigen Laufzeit einen Geldbetrag ihrer Wahl für diese Projekte zahlen. Das Geld wird an die Projektbetreiber jedoch nur dann ausgezahlt, wenn die Finanzierung zu 100 Prozent gelingt, andernfalls fließt es an die Spender zurück.

Für die Kirchen in Deutschland sei diese Idee zwar interessant, aber noch Zukunftsmusik, sagte Dalby. Vorreiter hierfür sei in Deutschland vor allem die Diakonie. Die Kirchen setzten aktuell eher auf soziale Netzwerke wie Facebook, um Spender langfristig zu binden und zu beteiligen. Die «Kollekta.12» wurde ausgerichtet von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und dem katholischen Bistum Hildesheim in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Diakonie und Caritas im Deutschen Fundraising Verband und der Fundraising-Akademie in Frankfurt/Main.

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