Mo, 01.04.2013Ostermarschierer wenden sich gegen Drohnen und Rüstungsexporte

Hannover/Bremen (epd). In Niedersachsen und Bremen sind am Sonnabend mehrere Hundert Menschen zu den traditionellen Ostermärschen der Friedensbewegung zusammengekommen. Kundgebungen gab es unter anderem in Hannover, Bremen, Oldenburg und Braunschweig. Die Demonstranten kritisierten deutsche Rüstungsexporte, die Auslandseinsätze der Bundeswehr und die geplante Anschaffung von Kampfdrohnen. Bundesweit demonstrierten nach Angaben der Friedenskooperative in Bonn bis zum Ostermontag Teilnehmer von rund 80 Ostermärschen für den Frieden.

Beim größten Ostermarsch im Nordwesten zogen in Bremen rund 200 Teilnehmer durch die Stadt. Andernorts blieben nach den Angaben der Polizei die Teilnehmerzahlen im zweistelligen Bereich. In Oldenburg nahmen rund 80 Demonstranten am Ostermarsch teil. In Braunschweig beteiligten sich rund 50 Radfahrer an einer Demonstration. Zu der Versammlung in Bremerhaven kamen rund 50 Teilnehmer.

In Bremen wandten sich die Demonstranten unter der Motto «Krieg gegen Afghanistan beenden!» gegen den Auslandseinsatz der Bundeswehr. Zu den Rednern gehörte der Rechtsanwalt Karim Popal, der Hinterbliebene afghanischer Zivilopfer vertritt.

Bei einer Kundgebung auf dem Marktplatz der Hansestadt erinnerten die Demonstranten mit einer Drohnen-Attrappe aus Pappmaché an die Opfer der Einsätze von unbemannten militärischen Flugobjekten.
Einzelne Teilnehmer trugen weitere Drohnen-Modelle, die der Bremer Aktionskünstler Joachim Fischer gestaltet hatte, wie Ekkehard Lentz von Bremer Friedensforum berichtete.

Auch Bremer Pastorinnen und Pastoren haben den geplanten Einsatz unbemannter Kampfdrohnen durch die Bundeswehr scharf verurteilt. Diese ferngelenkten und mit scharfer Munition bestückten Flugkörper seien völkerrechtlich nicht zulässig. Die Drohnen könnten nicht eindeutig zwischen Kämpfern und Zivilpersonen unterscheiden, kritisieren sie in einer Erklärung. Mittlerweile haben 55 Theologen das Papier unterzeichnet, wie Ruhestandpastor Hartmut Drewes mitteilte.

Die Ostermärsche der Friedensbewegung hatten ihren Ursprung Ende der 1950er Jahre in Großbritannien. Den ersten Ostermarsch in der Bundesrepublik Deutschland gab es 1960 in der Lüneburger Heide.
Höhepunkte erlebte die Ostermarsch-Bewegung in Deutschland in den Zeiten der Anti-Atomkraft-Bewegung, im Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg und der Debatte über die Nato-Nachrüstung.

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