Fr, 24.10.2014Osnabrücker Muslim zeigt Kabarettisten wegen Beschimpfung des Islam an

Osnabrück (epd). Der Kabarettist Dieter Nuhr muss sich wegen seiner Satire über den Islam mit den Strafbehörden auseinandersetzen. Der Osnabrücker Muslim Erhat Toka hat Strafanzeige gegen Nuhr erstattet wegen «Beschimpfung von Bekenntnissen und Religionsgesellschaften», sagte ein Sprecher der Polizei Osnabrück am Freitag dem epd. Laut Strafgesetzbuch kann das Vergehen mit einer Geldstrafe oder maximal drei Jahren Freiheitsentzug bestraft werden. Nuhr hatte bereits wiederholt Proteste unter Muslimen ausgelöst.

Laut Polizeisprecher hat Toka für diesen Sonnabend außerdem eine Demonstration vor der «OsnabrückHalle» angemeldet. Dort tritt Nuhr am Abend mit seinem Programm «Nuhr ein Traum» auf. Die Polizei werde mit Beamten in Zivil vor Ort sein, rechne aber nicht mit größeren Ausschreitungen, sagte der Sprecher. Toka ist Deutscher mit türkischen Wurzeln und betreibt in Osnabrück eine Kampfschule. Er hatte bei der jüngsten Kommunalwahl für die Muslimisch-Demokratische Union kandidiert, war aber nicht in den Stadtrat gewählt worden.

In einem Youtube-Video, in dem mehrere Auftritte Nuhrs zusammengeschnitten sind, ist der Kabarettist mit Sätzen zu hören wie «Der Islam ist nur tolerant, solange er keine Macht hat, und wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass das auch so bleibt.» Weiter sagt er über die Stellung der Frau: «Im Islam ist die Frau zwar frei, aber in erster Linie frei davon, alles entscheiden zu müssen.» Über den Koran erntet er Lacher mit dem Satz: «Wenn man nicht wüsste, dass der Koran Gottes Wort ist, könnte man meinen, ein Mann hätte ihn geschrieben.» Darüber hinaus äußert er sich in den vielen Szenen satirisch-ironisch über radikale Islamisten wie Osama Bin Laden.

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