Do, 25.09.2014Oldenburger Museum gibt Einblicke in exotische Glaubenswelten

Oldenburg (epd). Religiöse Vorstellungen rund um den Globus stehen im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung im Oldenburger Landesmuseum Natur und Mensch. In der ersten völkerkundlichen Schau seit zehn Jahren unter der Überschrift «Eigen und fremd in Glaubenswelten» geht es von Sonnabend an bis zum 12. April um universelle Themen wie Schöpfung, Körperkult oder Tod, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Viele der rund 300 Exponate aus Asien, Nord- und Südamerika, Afrika, Australien und Ozeanien seien noch nie in Ausstellungen gezeigt worden.

Der Glaube an Übernatürliches finde sich unabhängig von Epochen oder Kontinenten in allen menschlichen Gesellschaften, hieß es. Obwohl immer wieder neue religiöse Konzepte und Ideen entstanden seien, fänden sich einige Themen in nahezu allen Konzepten wieder: Dabei gehe es um Fragen nach der Entstehung des Menschen und der Erde, um Übergangsriten etwa von der Kindheit zum Erwachsensein, um Opferrituale und die Verehrung von Heiligtümern bis hin zu Festen und Fastenbräuchen, Körperkult sowie den Umgang mit dem Tod.

In der Ausstellung sind Bumerangs der australischen Ureinwohner ebenso zu sehen wie Pfeil und Bogen der nordamerikanischen Indianer. Die Waffen sind den Angaben zufolge eng verbunden mit Übergangsritualen in die Erwachsenwelt. Aus Indonesien stammt ein besonderer Dolch aus dem 16. Jahrhundert, ein sogenannter Kris. Er wurde vermutlich aus dem Eisen eines Meteoriten gefertigt und sollte seinerzeit magische Kräfte verleihen. Weitere Exponate verdeutlichen Nahrungstabus oder den Körperkult wie etwa bei Schädeldeformationen der peruanischen Andenkultur.

Die Ausstellung versuche, die Objekte nicht in der üblichen Weise nach abendländischen Wertevorstellungen zu präsentieren. Stattdessen solle ihre Bedeutung für die jeweiligen Personen und Gesellschaften im Fokus stehen, durch die sie geschaffen wurden: «Wir wünschen uns, dass die Ausstellung durch ihre weltweiten Gegenüberstellungen dazu beiträgt, mehr Respekt für scheinbar fremde Glaubenswelten zu entwickeln», sagte Museumsdirektor Peter-René Becker. Denn aus der Nähe betrachtet seien die Unterschiede oft gar nicht so groß.

Info
Die Ausstellung «Eigen und fremd in Glaubenswelten» ist bis zum 12. April 2015 zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, am Wochenende von 10 bis 18 Uhr.

Internet: www.naturundmensch.de
Orte: Landesmuseum Natur und Mensch, Damm 38-44, 26135 Oldenburg


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