So, 03.03.2013Oldenburg ehrt früheren Landesrabbiner Leo Trepp zum 100. Geburtstag

Oldenburg (epd). Die Stadt Oldenburg hat ihren früheren Landesrabbiner Leo Trepp (1913-2010) geehrt, der an diesem Montag 100 Jahre alt geworden wäre. Oberbürgermeister Gerd Schwandner enthüllte am Sonntag ein neues Straßenschild, und benannte damit einen Teil der Wilhelmstraße um in Leo-Trepp-Straße. In dieser Straße sind das Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg und die neue Synagoge beheimatet.

Trepp war der letzte noch lebende Rabbiner, der bereits in der NS-Zeit amtiert hatte. Schwandner würdigte den Theologen als Wegbereiter eines neuen Dialogs zwischen Juden und Christen nach dem Holocaust: «Er ist hierher zurückgekommen, er hat Versöhnung gelebt und geholfen, mit dem Vergangenem umzugehen zu lernen», sagte er einem vorab verbreiteten Manuskript zufolge.

Trepp wurde 1913 in Mainz geboren, studierte am Berliner Rabbinerseminar und lehrte in Frankfurt am Main, Berlin und Würzburg. Nach der Ordination war er von 1936 bis 1938 Landesrabbiner in Oldenburg. Nach einer vorübergehenden Haft im Konzentrationslager Sachsenhausen konnte er 1938 nach Großbritannien und später in die USA auswandern. In der Nachkriegszeit war er als Professor für Philosophie und Geisteswissenschaften in Kalifornien tätig, wo er am 2. September 2010 starb.

In der Nachkriegszeit engagierte sich Trepp stark für die Aussöhnung in Deutschland. Bis ins hohe Alter blieb er Oldenburg eng verbunden und kehrte fast jährlich zu privaten Besuchen und wissenschaftlichen Aufenthalten an seine alte Wirkungsstätte zurück. 1990 ernannte ihn die Stadt zum Ehrenbürger.

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