Mo, 28.12.2009Ökonom Hickel: Staat muss weiter die Konjunktur stützen

Bremen (epd). Der Staat muss nach Auffassung des Bremer Wirtschaftswissenschaftlers Rudolf Hickel die Konjunktur weiter stützen. Für 2010 sei noch kein selbsttragender Aufschwung zu erwarten, sagte Hickel dem «Weser-Kurier» (Montagausgabe). Der Ökonom rechnet für das kommende Jahr mit einem leichten Wachstum, das aber immer gefährdet sei.

   «Die Politik hat weltweit begriffen, dass man sich auf die Selbstheilungskräfte des Marktes nicht verlassen kann. Der Staat hat gesteuert und geholfen», sagte Hickel. Der Staat dürfe sich jetzt nicht zurückziehen. Der Wissenschaftler befürchtet einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen.

   Die Steuersenkungspolitik der Bundesregierung bezeichnete Hickel als Fehler, «denn die erwarteten Selbstfinanzierungeffekte werden nicht eintreten». Auch die Risiken der Finanzkrise seien noch nicht abgearbeitet. Um die Rückkehr zum «Kasinokapitalismus» zu bremsen, fordert der Ökonom eine Steuer auf alle Finanztransaktionen.


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