So, 19.01.2014Niedrige Gehälter im Norden und Osten - Rund 20 Prozent in Niedersachsen sind Niedrigverdiener

Hannover/Berlin (epd). In Nord- und Ostdeutschland verdienen Arbeitnehmer besonders wenig. In Niedersachsen arbeitet rund jeder fünfte Beschäftigte im unteren Entgeltbereich, berichtet die in Berlin erscheinende «Welt» (Montagsausgabe). Dies gehe aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf Anfrage der Linkspartei hervor. Die Zahlen der BA beziehen sich auf den Stichtag 31. Dezember 2012.

Spitzenreiter ist der Statistik zufolge Mecklenburg-Vorpommern. 43,7 Prozent aller Arbeitnehmer (ohne Auszubildende) haben dort weniger als 1.926 Euro brutto im Monat verdient. Auch unter den westlichen Bundesländern ist der Anteil geringverdienender Arbeitnehmer im Norden deutlich höher als im Süden. Am höchsten ist die Quote in Schleswig-Holstein mit 22,1 Prozent, gefolgt von Niedersachsen mit 20,4 und Bremen mit 17 Prozent.

In allen ostdeutschen Flächenländern liegt der Anteil der Niedrigverdiener über 40 Prozent. Lediglich in Berlin sind es mit 25,8 Prozent aller Beschäftigten deutlich weniger. In Deutschland gibt es demnach rund 4,1 Millionen Arbeitnehmer, die weniger als 1.926 Euro verdienen. Das sind laut BA 20,6 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland. Die wenigsten Niedriglöhner gibt es in Baden-Württemberg. Dort arbeiten lediglich 14 Prozent aller Arbeitnehmer für weniger als 1.926 Euro im Monat.

«Im Osten ist Niedriglohn Normalfall. Das ist ein untragbarer Zustand», sagte Klaus Ernst, Fraktionsvize der Linkspartei im Bundestag, dem Blatt. «Der Mindestlohn muss schnell kommen und schnell steigen. Die Ausnahmen schließen den Osten bis 2017 praktisch flächendeckend aus. Sie müssen alle weg», betonte Ernst.

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