Mi, 26.02.2014Niedersächsischer Landtag soll Vorbild für Inklusion werden

Hannover (epd). Der niedersächsische Landtag soll nach dem Willen aller Fraktionen zu einem Vorbild für Inklusion werden. Für Menschen mit Einschränkungen oder Behinderungen sollen möglichst alle Zugangs- und Verständnishürden abgebaut werden. Die Abgeordneten beschlossen einstimmig einen Antrag von SPD und Grünen, in dem eine inklusive Informationspolitik und ein inklusiver Umbau des Gebäudes festgelegt sind.

«Wir können nicht für eine inklusive Gesellschaft werben, wenn wir nicht beispielhaft vorangehen», sagte Uwe Schwarz, stellvertretender Fraktionschef der SPD. Mit rund 1,3 Millionen Menschen seien etwa 16 Prozent der Bevölkerung in Niedersachsen von Behinderungen betroffen. Miriam Staudte von den Grünen forderte, der Umbau dürfe nicht nur Besuchergruppen als Ziel haben. «Es muss uns auch darum gehen, dass der Landtag barrierefrei wird für Abgeordnete mit Behinderungen.»

Im Zuge des geplanten Umbaus soll der Landtag barrierefrei gestaltet werden. Das betreffe zum Beispiel Rampen für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen, Leitsysteme für sehbehinderte Menschen, den Einsatz von Gebärdendolmetschern sowie den Einbau induktiver Höranlagen. Künftig sollen außerdem Informationen zur Arbeit des Parlamentes und zu aktuellen politischen Diskussionen auf den Internetseiten in «leichter Sprache» veröffentlicht werden.

Die CDU-Fraktion unterstützte ausdrücklich den Wunsch, beispielhaft voranzugehen. «Inklusion und Barrierefreiheit geht nicht zum Nulltarif, aber sie fängt in den Köpfen der Menschen an», sagte die Abgeordnete Gudrun Piper. Der Landtagsumbau könne nur der erste Schritt sein, ergänzte Sylvia Bruns (FDP): «Unsere politische Aufgabe für die nächsten Jahre muss sein, dieses Thema in den Köpfen zu verankern.»

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