Di, 16.12.2014Niedersächsischer Flüchtlingsrat: Dialog mit «Pegida» macht keinen Sinn

Hildesheim (epd). Der Niedersächsische Flüchtlingsrat sieht keinen Sinn in einem Dialog mit der islamfeindlichen «Pegida»-Bewegung. Viel wichtiger sei eine ernsthafte inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Ausländerfeindlichkeit, sagte der Geschäftsführer des Rates, Kai Weber, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst.

«Bei Pegida kommt struktureller Rassismus unter dem Deckmantel einer Islamismus-Kritik daher», fügte Weber hinzu. Es gebe dort auch personelle Überschneidungen mit der offen rechtsextremen Szene.

Politiker auch der Großen Koalition hatten in den vergangenen Tagen unterschiedliche Positionen zum Umgang mit «Pegida» bezogen. Während Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) deren Proteste gegen eine angebliche Islamisierung der Bundesrepublik als eine «Schande für Deutschland» bezeichnete, signalisierte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) Verständnis für die Sorgen mancher Demonstranten.

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer bezeichnete es als «ungeheure Verunglimpfung, friedlich demonstrierende Menschen, die ihre Sorgen ausdrücken, als 'Schande für Deutschland' zu bezeichnen».

Die Abkürzung «Pegida» steht für «Patriotische Europäer gegen (die) Islamisierung des Abendlandes». In Dresden gehen Anhänger der Bewegung seit einigen Wochen jeden Montag auf die Straße - am vergangenen Montag versammelten sich der Polizei zufolge rund 15.000 Menschen. In anderen Städten wie Bonn, Darmstadt, Düsseldorf und Kassel haben sich Gruppierungen mit ähnlichen Namen gebildet.

Internet: www.nds-fluerat.org


Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.